Brikada - Magazin für Frauen

Brikada

MVHS: Simsen schadet der Sprache nicht!

06.10.2010

Böse Zungen behaupten, dass Kinder und Jugendliche heutzutage keinen ganzen Satz mehr herausbringen, nur noch simsen und computern und Abkürzungen und Brocken wie ey, cool und krass verwenden. Wie sollen sie Sprachen lernen?

Dr. Astrid Krake: Es gibt eine ganz interessante Entwicklung. Bei der SMS arbeitet man mit Abkürzungen, im Dialekt spricht man anders als in der Schriftsprache. Einerseits verständigen sich die Kinder und Jugendlichen innerhalb ihrer Gruppe, andererseits wachsen sie über das Elternhaus und Schule in eine andere Kompetenz hinein. Es sind also eigentlich zusätzliche Qualifikationen, die erlernt werden. Das gilt auch für Fertigkeiten wie das Vermitteln von Kompetenz durch Powerpoint-Präsentationen, mit denen heute natürlich auch im Fremdsprachenunterricht gearbeitet wird.

Wie lässt sich Sprachinteresse bei Kindern wecken?
Dr. Astrid Krake: Kinder sind von Natur aus neugierig. Das ist eine gute Voraussetzung. Spielerisch kommen Kinder häufig schon im Kindergarten mit Fremdsprachen in Berührung. Wenn Erzieherinnen etwa Geburtstagslieder in italienisch oder türkisch singen. Wenn ausländische Kinder in der Gruppe sind, sind andere Sprachen in gewisser Weise ganz selbstverständlich.

Welche Sprachen liegen derzeit im MVHS-Programm im Trend?
Dr. Astrid Krake: Japanisch wird stark nachgefragt und einen Boom erleben skandinavische Sprachen. Meistens sind es berufliche Gründe, die den Ausschlag geben, so gibt es z.B. Forstarbeiter, die in Norwegen einen Arbeitsplatz gefunden haben und Studenten, die ein paar Semester in Dänemark verbringen wollen.

Wie ist die Relation Frauen und Männer bei den Sprachangeboten?
Dr. Astrid Krake: 65 bis 70 % sind Frauen, bei Englisch im Businessbereich überwiegen leicht die Männer.

Weitere Informationen:
www.mvhs.de

Bildunterschrift: Dr. Astrid Krake. Foto: Doris Losch

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