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BA: Berufliche Selbstständigkeit als Schritt aus der Arbeitslosigkeit

07.08.2009

Auch Arbeitssuchende in der Grundsicherung sehen die eigene Existenzgründung als Chance, wieder beruflich Fuß zu fassen. Seit Jahresbeginn wurden rund 12.000 Empfänger von Arbeitslosengeld II (ALG II) durch die Jobcenter in die Selbstständigkeit begleitet, angefangen von der Entwicklung der Geschäftsidee, über die Unterstützung in Finanzierungsfragen bis hin zur Geschäftseröffnung, im Jahr 2008 waren es rund 25.000.

Ziel ist es, den Hilfebezug und die Abhängigkeit von Sozialleistungen in absehbarer Zeit und vor allem dauerhaft zu beenden, weiß man in der BA. Dabei hat die BA sich vor Ort eng vernetzt mit Kammern, Kreditinstituten, Bildungsträgern und Arbeitgeberverbänden. Insbesondere Gerade in Krisenzeiten nehmen die Existenzgründungen zu. Daher rechnet man seitens der BA in den kommenden Monaten mit steigendem Beratungsbedarf.

Dass die Existenzgründungen von Hartz IV-Empfängern durchaus erfolgreich sind, zeigt ein Blick in die Statistik. Fast 90 Prozent der geförderten Selbstständigen sind sechs Monate nach der Förderung weiterhin auf dem Arbeitsmarkt. Nur jeder Zehnte kehrt nach einem halben Jahr in die Arbeitslosigkeit zurück.

Es gibt jedoch auch Entwicklungen, die aufmerken lassen. Ende 2008 gab es 114.000 Selbstständige in der Grundsicherung, zwei Jahre zuvor waren es 56.000. Damit hat sich die Zahl der so genannten "aufstockenden Selbstständigen" fast verdoppelt und der Trend setzt sich weiter fort. Dies zeigt, dass immer mehr Selbstständige mit ihrem Einkommen nicht das Existenzminimum absichern können. Über die Hälfte der selbstständig tätigen Hilfebedürftigen haben monatlich weniger als 400 Euro Einkommen. Aufgrund von Auftragsmangel oder der derzeit schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind sie auf zusätzliche Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen.

Hier braucht man zusätzliche Angebote, um die Hilfebedürftigkeit nachhaltig zu beenden, betont man bei der Bundesagentur und verweist darauf, dass die Grundsicherungsstellen professionelle Beratungsangebote organisieren. Sie bieten zudem berufsbegleitende Qualifizierungen oder vermitteln ergänzende Beschäftigung.

Weitere Informationen:
www.pub.arbeitsagentur.de/..

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