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Frauenministerin Christa Stewens: Frauen sind auf der Überholspur

11.10.2007

"Das Bildungsniveau von Frauen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm verbessert. Frauen haben nicht nur mit den Männern gleichgezogen, sie sind mittlerweile sogar auf der Überholspur. So sind 55,5 Prozent der Schüler, die die Hochschulreife erlangen, weiblich. Dabei sind Schülerinnen durchschnittlich um 0,3 Notenpunkte besser als ihre männlichen Klassenkameraden. An den Universitäten sind bereits 53,7 Prozent aller Studenten weiblich", erklärte Bayerns Frauenministerin und Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Christa Stewens, bei der Abschlussfeier des Masterstudienganges "Werteorientierte Personalführung und Organisationsentwicklung" an der katholischen Universität in Eichstätt.

Allerdings bestehe leider noch immer eine große Diskrepanz zwischen dem Bildungserfolg und dem beruflichen Erfolg von Frauen. So sei die Arbeitslosenquote der Frauen deutlich höher als die der Männer. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen betrage deutschlandweit nur etwa 23 Prozent, im Topmanagement großer Unternehmen sogar nur 4 Prozent. "Besonders eklatant ist die Lohnkluft zwischen den Geschlechtern. So ist das Erwerbseinkommen von vollzeitbeschäftigten weiblichen Angestellten um 29,3 Prozent niedriger als das von vollzeitbeschäftigten Männern. Und gerade auch im Bereich der Wissenschaft spiegeln sich die hervorragenden Ergebnisse der Studentinnen nicht ausreichend wider. Zwar werden 39,7 Prozent der Promotionen in Bayern durch Frauen angefertigt, Habilitationen stammen aber nur zu 22 Prozent von Frauen. Und nur magere 10,1 Prozent der Professuren sind weiblich besetzt", erklärte die Ministerin.

Angesichts dieser Zahlen sei es umso erfreulicher, dass nicht nur 50 Prozent der Absolventen des Masterstudiengangs "Wertorientierte Personalführung und Organisationsentwicklung" der Katholischen Universität Eichstätt weiblich sind, vielmehr sei auch der hohe Anteil an Dozentinnen vorbildlich.

Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit habe auch das 2007 eingeführte Elterngeld beigetragen, das Wahlfreiheiten und Perspektiven für eine bessere Balance von Familie und Erwerbstätigkeit eröffne. Stewens: "Daneben unterstützen wir in Bayern junge Familien auch weiterhin durch das Landeserziehungsgeld. Vereinbarkeit setzt aber natürlich vor allem voraus, dass den Eltern ausreichend Kinderbetreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Das zum 1. August 2005 in Kraft getretene Bayerische Kinderbildungs- und - betreuungsgesetz (BayKiBiG) schafft nun für den Ausbau der Kinderbetreuung die erforderlichen Rahmenbedingungen. Es setzt auf Fördergerechtigkeit durch die kindbezogene Förderung und auf die Möglichkeit zur flexiblen Gestaltung des Angebots."

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen