Brikada - Magazin für Frauen

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Augsburger Mozartfest 2008

17.05.2008

Für die Kompositions- und Schreibaufträge, die von der Stadt Augsburg alljährlich zum Mozartfest (26. Mai bis 1. Juni 2008) vergeben werden, fiel die Wahl zum Bäslejahr ausschließlich auf komponierende und schreibende Damen der Gegenwart. So wurden die Komponistinnen Johanna Doderer und Annette Focks und die Autorinnen Susanne F. Wolf und Paula Fünfeck eingeladen, in neuen Werken und Worten treffende Antworten auf die Briefe des Musikers und Komponisten Mozart zu geben.

Das erste Geschenk zum Bäsle-Jahr lieferte die Berliner Theater-Autorin Paula Fünfeck, die ihr neuen Stücks: "Pfaffenschnitzel" vorstellt. Zum Augsburger Mozartfest wird das Stück mit Ina Meling und Christel Peschke im S´ensemble Theater zu sehen sein.

Des Weiteren wird die Komponistin Johanna Doderer das Mozartfest 2008 am 28. Mai mit der Uraufführung von "Mon Cher Cousin" in der Kongresshalle Augsburg eröffnen. Die junge Vorarlbergerin entwarf zusammen mit der Autorin Susanne F. Wolf eine überaus kraftvolle Erwiderung auf Mozarts Avancen. Vorgetragen wird das Werk von Salome Kammer (Mezzo-Sopran). Solistin ist Monika Leskovar, die augenzwinkernd Bezug auf die "Sturm- und Drang"-Jahre des jugendlichen Mozart in Augsburg nimmt.

Auch die dritte Uraufführung im Programm des Mozartfest 2008 greift das Bild aus Mozarts Briefen auf: "Ein musikalischer Brief ohne Worte" so der Titel der Geburtstagskomposition von Annette Focks, das ein Cello-Konzert ist. Die Filmkomponistin schließt damit eine - man glaubt es kaum - Lücke in Mozarts Werk. Was das Köchelverzeichnis nicht zu bieten hat, wird am 31. Mai von der bayerischen kammerphilharmonie mit der charismatischen Münchner Cellistin Anja Lechner zur Uraufführung gebracht. Annette Focks hat unter anderem mit der Filmmusik zu dem vielfach preisgekrönten Kinofilm "Vier Minuten" gezeigt, welch starke Sprache allein die Musik sprechen kann.

Das Augsburger Mozartfest 2008 bietet jedoch auch Werke von angesehenen Komponistinnen der Mozartzeit wie Marianne Martines, Josepha Auernhammer, Ana Bon di Venzia und Maria Theresia von Paradis, die Beispiele der Wiener Klassik aus weiblicher Hand geben. Neben ihren Werken wird ebenso eine Komposition von Maria Anna (Nanette) Streicher, Tochter des Augsburger Klavierbauers Stein, am 31. Mai im Festsaal des Schaezlerpalais zu hören sein.

Auch Nanette von Schaden (1763 – 1834), eine namhafte Komponistin dieser Zeit, lebte in Augsburg. Die studierte bei Antonio Rosetti Komposition, gab Klavierkonzerte in der Augsburger Kaufleutestube und erwarb sich den Ruf, eine der besten Pianistinnen der Zeit zu sein. Die Künstlerin komponierte auch Klavierkonzerte.

Weitere Informationen:
www.mozartstadt.de
(www.sensemble.de)

(Die Links wurden am 17.05.2008 getestet.)

Bild: Johanna Dodorer. Foto: Dimo Dimow