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Maritim proArte Hotel Berlin: Stadtspaziergang durch die Bundeshauptstadt

08.07.2010

Genau betrachtet bräuchten Kulturliebhaber eigentlich das Hotel nicht zu verlassen; denn Designfans, die Kunst und Ästhetik favorisieren, finden quasi alles unter einem Dach. Bereits mit der Eröffnung im Jahr 2006 wurde in diesem Haus ein besonderes Kunstkonzept realisiert: in allen Hotelfluren, im Lobbybereich und in den Restaurants hängen Werke verschiedener zeitgenössischer deutscher Künstler, bekannt als die "Neuen Wilden" oder besser, da sie alle einen Bezug zu Berlin haben, die "Berliner Wilden". (Einziger Meckerpunkt: von den 14 Künstlern sind gerade mal zwei weibliche Kunstschaffende vertreten!).

Auch Kulinarisch bietet das 4-Sterne-Haus an der Friedrichstraße (403 Doppelzimmer, inklusive 29 Suiten, davon 2 Präsidentensuiten mit umfangreichen Tagungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten) ein beachtliches Koch-Kunst-Niveau! Neben dem Buffetrestaurant "Galerie" mit Frühstücks-, Lunch- und Spezialitätenbuffets bieten sich das "Bistro Media" mit schnellen Lunchgerichten sowie das Restaurant Atelier an. Auch hier finden sich ausgewählte Kunstwerke, die den Räumlichkeiten ein ganz besonderes Flair verleihen. Küchenchef Andreas Hansen setzt hier auf eine unprätenziöse Bio-Küche mit frischen Produkten aus der Region. Optisch auf dem Teller angerichtet, sind die Speisen an sich kleine Kunstwerke. An der Checkpoint Bar kann man sich nicht nur an den ausgezeichnet gemixten Drink erlaben, sondern auch ausgesuchte Kunstwerke bewundern.

Wer sich nun jedoch ins Stadtgetümmel begeben möchte, sollte unbedingt Unter den Linden bis hin zum Brandenburger Tor schlendern, oder sich zu einem Spaziergang zum Gendarmenmarkt mit seinen berühmten Deutschen Dom und Französischen Dom aufmachen. Fußläufig vom Maritim proArt Hotel Berlin ist beispielsweise auch die Museumsinsel mit dem Pergamonmuseum, Bode-Museum, die Alten Nationalgalerie und das Neue Museum (mit Büste der Nofretete) zu erreichen. Per S- oder U-Bahn geht es zum Alexanderplatz in Ostberlin. Dort überraschen den Berlin-Besucher das Rote Rathaus, der Fernsehturm sowie die kühne Beton-Architektur der 10 Meter hohen Weltuhr, Kirchen und der Neptunbrunnen. Atemberaubend sind die Hackeschen Höfe, die sich - nach stimmiger Sanierung – nun attraktiv und edel als Einkaufszentrum der besonderen Art präsentieren.

Zurück zum Zoologischen Garten gelangt man schnurstracks zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Von einem Besuch im legendären Café Kranzler, das nach Totalumbau heutzutage in der ersten Etage angesiedelt ist, überrascht die Vogelperspektive auf den Kudamm, doch Nostalgiker suchen hier vergeblich die ehemalige Kaffeehauskultur und die vorzüglichen Produkte der einstigen Edelkonditorei. Versöhnlich stimmen da etwa der Gendarmenmarkt (Fassbänder und Rausch mit der längsten Pralinentheke der Welt), die Feinschmecker-Paradiese KaDeWe (6. Etage) in der Tauentziehnstraße und Galeries Lafayette (Untergeschoss) in der Friedrichstraße. Gourmets finden hier kulinarische Schlemmeroasen, verführerisch bis an die Schmerzgrenzen normal gefüllter Geldbeutel.

Nicht nur für Politikinteressierte zählt das hochmoderne Reichstagsgebäude mit seinem spiralförmigen Dach zum Pflichtprogrammpunkt, sondern auch das Bundeskanzleramt an der Spree sowie das Paul-Löbe-Haus (Zentrale Besucherbetreuung der Regierung) bestechen durch ihre zeitgemäße Architektonik. Vom Hauptbahnhof zu Fuß zu erreichen.

Und schließlich sollte man bei einem Kurzaufenthalt auch einen Ausflug ins Brandenburgische einplanen. Stichworte wie Schloss Paretz, von 1997 bis 1804 als Sommerresidenz für Kronprinz Friedrich Wilhelm und seine Gemahlin Luise errichtet, Ribbeck mit Schloss Ribbeck (Museum, Wechselausstellungen, Hochzeiten), Potsdam mit Schloss Sanssoucci von Friedrich II. und Holländischem Viertel sind allemal sehenswert.

Doch was ist mit einer Dampferfahrt auf der Havel oder Wannsee? Besuch der Pfaueninsel? Ein Spaziergang im Grunewald? Theater am Potsdamer Platz, Besichtigung weiterer berühmter Museen? Berliner Philharmonie? Hinauf auf den Funkturm? Oder ein ausgiebiger Trip durch das aufregende Berliner Nachtleben?

Wer es im ersten Berlin-Kurzbesuch nicht schafft, alle Sehenswürdigkeiten aufzusuchen (das dürfte ohnehin kaum machbar sein), nun, der kann sich mit dem Song von Hildegard Knef trösten: "Ich hab´ noch einen Koffer in Berlin ... deswegen muss ich nächstens wieder hin ... auf diese Weise lohnt sich die Reise" - nun ja, dann können sich Besucher erneut vom Flair dieser faszinierenden Weltstadt einfangen lassen!
Brigitte Karch

Weitere Informationen:
www.dagusta.de
www.maritim.de

Bildunterschrift: Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche. Foto: Brigitte Karch

(Die Links wurden am 08.07.2010 getestet.)