Brikada - Magazin für Frauen

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München: Wiesn 2008

23.07.2008

Diese Meinung vertreten viele Münchner sehr ernsthaft alljährlich bis kurz vor der Eröffnung. Um sich dann umso begeisterter zur Theresienwiese aufzumachen.

Das Spektakel beginnt mit dem Ritual des "Ozapft is! am 20. September, dauert bis zum 5. Oktober und bietet eine unnachahmliche Mischung aus Vergnügen und kulinarischen Verlockungen, der kaum jemand widerstehen kann oder mag. Das größte Volksfest der Welt erwartet wieder deutlich mehr als sechs Millionen Besucher. Für die Stadt München ist das Mega-Ereignis ein Mega-Wirtschaftsfaktor im Wert von einer knappen Milliarde Euro.

Keineswegs ist die Wiesn "ausgebucht". Festleiterin Dr. Gabriele Weishäupl macht folgende Rechnung auf: Täglich stehen 103.000 Plätze in allen gastronomischen Einrichtungen zur Verfügung, davon sind wochentags 37.700 und am Wochenende 59.700 Plätze nicht reserviert. Erstmals gibt es ein Wiesn-Zelte-Barometer. Demnach sind die ruhigsten Zeiten Montags, Mittwochs und Donnerstags von 12.00 bis 18.00 Uhr sowie Dienstags von 12.00 bis 15.00 Uhr. Am Donnerstag, dem 2. Oktober, dem Tag vor dem Feiertag Deutsche Einheit, gilt die eher ruhige Zeit nur bis 15.00 Uhr. An allen anderen Zeiten sind die Zelte gut, stark und sehr stark besucht. Aber, so meint Dr. Gabriele Weishäupl, das Oktoberfest sei ja "keine Sitz-Wiesn"".

An den Dienstagen lockt die Wiesn mit besonders familienfreundlichen und preiswerten Angeboten. Empfehlenswert: Das Familienplatzl in der Straße 3/Ost mit Kinderwagenparkhaus, Babywickelraum, dem gesamten Süßwarenpgroamm, Etagencafé, Ponyreiten, Nostalgiegeisterbahn und vielem mehr.

Mit dabei sind auch 2008 weltberühmte Traditionsbetriebe wie der Flohzirkus, die "Krinoline", das "Teufelsrad" und natürlich rollen beim "Schichtl" wieder die Köpfe. Rund 90 Prozent der Schaustellerbetriebe haben ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, u.a. die Schiffsschaukeln, Rutschbahnen, Irrgärten.

Trotz der langen Tradition – 2010 werden 200 Jahre Oktoberfest gefeiert – gibt es natürlich immer wieder Neues. Heuer sind u.a. zu nennen die Alpina Bahn, die größte und längste transportable Achterbahn ohne Looping weltweit, "Psychodelic", ein "laufrauschhaftes Retrovergnügen mit Flower-Power-Feeling", eine Weißbieralm. Neu ist auch die Kalbs-Kuchl, die – als einziges Zelt garantiert rauchfrei! – Kalbfleisch-Schmankerln in familienfreundlicher Atmosphäre serviert.

Zwei gesellschaftliche Trends etablieren sich immer stärker: Bio-Lebensmittel und umweltfreundliches, energiesparendes Wirtschaften. Das Bio-Thema zieht sich von Fleisch- und Wurstspezialitäten über Hendl, Bratwürstl bis hin zu Waffeln, Pfannkuchen, Milchgetränken und gebrannten Mandeln aus biologischer Erzeugung. Die Energie dafür kommt wie generell auf der Wiesn aus Öko-Strom. Erstmals sparen die 200 Lampen in den Wiesn-Straßen dank Spiegel-Reflektoren und elektronischer Vorschaltgeräte bis zu 45 Prozent Energie ein. Das Wasser-Recycling-Projekt gibt es seit zehn Jahren, seit 17 Jahren bestehen die Regelungen zur Abfallreduzierung.

Vom 20. bis 28. September hat die Theresienwiese mit dem Zentralen Landwirtschaftsfest ZLF, das alle vier Jahre stattfindet, eine zusätzliche Attraktion. Sonderschauen, Gewinnspiele, Tiervorführungen, Verbraucherinformationen und ein buntes Rahmenprogramm präsentieren die Vielfalt bäuerlicher Land- und Forstwirtschaft.
Doris Losch

Weitere Informationen:
www.muenchen-tourist.de

(Der Link wurde am 23.07.2008 getestet.)