Brikada - Magazin für Frauen

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„Unter unserm Himmel“ Augsburger Hutsalon am Dom im bayerischen Fernsehen

10.04.2014

Denn dann zeigt der TV-Sender einen Rückblick auf die 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Die Filmemacherin Sybille Kraft geht der Frage nach, und vor allem den Antworten, wie es alteingesessenen Geschäften und Institutionen in der zu 90 Prozent zerstörten Fuggerstadt schafften, sich eine neue Existenz aufzubauen.

„Im Oktober vergangenen Jahres kam Frau Krafft zusammen mit einem Filmteam in unser Geschäft und filmte zwei Tage lang“, berichtet Anneliese Hartung und ergänzt: „Neben der Fuggerei, St. Ulrich, dem Stadtmarkt und einem griechischen Geschäft auf dem Stadtmarkt sind wir mit unserem Hutsalon am Dom die einzige inhabergeführte Firma, die den Krieg und die Nachkriegszeit bis auf den heutigen Tag überstanden hat.“

Bildtext (r.): Liebenswerte Hutmodelle der 50er und 60er Jahre (v.l.): Doris Day (topfförmig mit „braver“ Schleife), Rita Hayworth (ausladend-opulent-verspielt), Grete Weiser (Trachtenlook mit Federkiel) oder Jackie Kennedy (Pillbox-Version). Foto: Brigitte Karch 

 

Damals orientierte sich die Frau an Hut-modischen VIPS der Zeit so etwa an Schauspielerinnen wie Doris Day, Rita Hayworth, Audrey Hepburn, Nadja Tiller, Grete Weiser oder Jackie Kennedy, der einstigen First Lady der USA.

Nochmal zurück: „Der Neubeginn nach dem Krieg war für die Augsburger eine sehr schwere Zeit. Die Bevölkerung hat sich gegenseitig geholfen, um den Wiederaufbau voranzutreibe. Damals formte man aus drei zerschlissenen Hüten einen neuen Hut und putzte ihn mit Schleifen und Bändern auf“, erzählt Anneliese Hartung, die das 1921 gegründete Geschäft ihrer Eltern seit 1964 weiterführt.

Heutzutage zeigen Frauen und Männer spürbares Interesse an so genannten schlichten Funktionshüten, um die Haut beispielsweise gegen zu hohe Sonneneinstrahlung wirksam zu schützen.
Brigitte Karch

Weitere Informationen:
www.hutsalon.de

Titelbild: Modistenmeisterin Anneliese Hartung. Sie trägt eine Hutversion, ähnlich wie sie von Königin Elisabeth II. von England favorisiert wird. Foto: Brigitte Karch