Ältere Zeitgenossen erinnern sich bestimmt an den aufklappbaren Osterhasen aus Pappmaché, der in der erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts in vielen gutbürgerlichen Wohnungen das Osterfest verschönte.
Pulp ist nichts anderes als zu einem Brei angerührtes Altpapier, ein Baaz aus der Zeitung von gestern. Ein Rohstoff mit unglaublich reichem Potenzial für kreative Laien und für Künstler.
Roswitha Paetel lädt in ihr Ideenlabor ein und breitet ein überraschendes Spektrum an Möglichkeiten zur Gestaltung und Verwendung von Pulp aus. Genaue Schritt-für-Schritt-Anleitungen helfen, den versteckten Gestalter und Künstler in sich zu entdecken. Profis finden neue Anregungen.
Hier ein paar Dinge, die aus Pulp hergestellt werden können: Schmuckanhänger, Magnetformen, Schüsseln für alles Mögliche, Windlichter, Vasen, dekorative Wandobjekte, Raumteiler, Krüge, Tabletts, Wäscheboxen … alles umweltfreundlich, nachhaltig und wunderschön. Pulp nach dem Grundrezept der Autorin wird aus Altpapier gemacht (alte Zeitungen) und ist somit ein gutes Beispiel für den bewussten Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen.
Reizvoll ist ein kleiner Exkurs in die Geschichte des Papiermachés mit einem Abstecher in die Spielzeugmetropole Sonneberg, wo früher Puppenköpfe aus Pulp produziert worden sind.
Brikada-Bewertung: Ein ganz besonderes Buch, das man wegen der Schönheit der Titelabbildung sogar als Deko auf dem Couchtisch „ausstellen“ kann.
Doris Losch
Über die Autorin: Roswitha Paetel arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit dem Werkstoff Pulp und gibt ihr Wissen in stets ausgebuchten Seminaren weiter. Ihre Objekte werden in diversen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Sie lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Berlin.
Roswitha Paetel: „Pulp-Art – Gestalten mit Papiermaché“, Hardcover gebunden, 232 Seiten, durchgehend farbige Fotos, Euro 29.90, ISBN 978 3 258 601076, erschienen im Haupt-Verlag, Bern.
Weitere Informationen:
www.haupt.ch
www.paetel-kunst.de
