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aid: Klimaschutz ja - aber bitte kostenlos

10.12.2010

Wissenschaftler haben versucht die tatsächliche Zahlungsbereitschaft für den Klimaschutz zu untersuchen. Viele Befragte lehnten zum Beispiel höhere Umweltsteuern oder Einschnitte beim persönlichen Lebensstandard ab. Theoretisch sind die Menschen zwar bereit für den Klimaschutz zu zahlen, aber eben nur solange sie dafür kein real existierendes Geld auf einen real existierenden Tisch legen müssen.

Zudem ist das Bild, das solche Studien zeichnen, sehr uneinheitlich. Die gemessenen Werte für die Zahlungsbereitschaft zur Vermeidung einer Tonne CO2 reichen von 25 Euro bis hin zu knapp 500 Euro. Das bedeutet, dass für eine substanzielle und kostspielige Klimaschutzpolitik letztlich keine Mehrheit existiert.

Was bedeutet das nun für die internationale Klimaschutzpolitik? Dazu Dr. Carsten Vogt, Wirtschaftsprofessor für Struktur- und Entwicklungspolitik an der Hochschule Bochum: "Wenn selbst in einem Land wie Deutschland die Zahlungsbereitschaft eher gering ist, wie soll dann Chinesen und Indern in einem Kyoto-Folgeabkommen die Übernahme kostspieliger Minderungspflichten zulasten von weiterem wirtschaftlichem Wachstum schmackhaft gemacht werden?" Die Einbindung wichtiger Schwellenländer wäre aber unverzichtbar, wenn es künftig gelingen soll, die weltweiten CO2-Emissionen spürbar zu reduzieren.
Britta Klein

Weitere Informationen:
www.aid.de
www.nachhaltigkeit.org

(Die Links wurden am 10.12.2010 getestet.)