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Bayerisches Familienministerium: "artso"-Ausstellung "Was ist Familie?"

14.11.2007

"Familie bedeutet Vielfalt: Alleinerziehende, Patchworkfamilien, Einverdiener- und Zweiverdienerfamilien, Einzelkind oder kinderreiche Familien - jede Lebensform hat ihre Besonderheit und braucht auch verschiedene Antworten durch die Familienpolitik, sei es bei den familienpolitischen Leistungen, in der Kinderbetreuung, aber auch im Wohnungsbau", betonte Bayerns Familienministerin Christa Stewens anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Was ist Familie?" im Foyer des Bayerischen Familienministeriums. "Diese familiäre Vielfalt spiegelt sich in den Bildern, Installationen und Skulpturen dieser Ausstellung wieder, die dem Betrachter Gedankenanstöße geben", so die Ministerin. Bei der Ausstellungseröffnung wurde Stewens vertreten durch Josef Ziller, stellvertretender Leiter der Familienabteilung.

Familie unterliege Stewens zufolge dem Wandel: "In unseren Vorstellungen verklärt sich das Bild der früheren Großfamilie, die es so nie gab. Die Haushalte waren zwar größer. Allerdings verbringen Großeltern heute mehr Zeit mit ihren Enkeln. Denn die Zeitspanne, in der sich Generationen überschneiden, war noch nie so groß wie heute. Immerhin ein Drittel der Großeltern übernehmen verlässlich und regelmäßig die Betreuung ihrer Enkelkinder" hob die Ministerin hervor. Auch in Bezug auf die Ehedauer hätte sich die Situation von Familien stark verändert. "Diese Veränderung hat zwei Seiten: auf der einen Seite eine hohe Scheidungsquote, die in den letzten Jahren erfreulicherweise wieder leicht gesunken ist. Auf der anderen Seite gilt es festzuhalten, dass die durchschnittliche Ehedauer steigt und sogar immer mehr Paare ihr 40- oder 50-jähriges Ehejubiläum feiern können", so Stewens. Zwei Prozent der Ehen würden 40 Jahre und länger Bestand haben, ein Prozent sogar 50 Jahre und länger.

Die Ausstellung "Was ist Familie?" zeigt Werke von 10 "artso"-Künstlerinnen. Sie zeigt nicht nur die familiäre Vielfalt, sondern auch die Spannbreite vom Beziehungschaos bis hin zur Sehnsucht nach der heilen Familie. Die Arbeitsgruppe Künstlerinnen Südost - ‚artso´ genannt - hat sich im Rahmen der Zukunftswerkstatt 2000 im Landkreis München gebildet.

Die Ausstellung ist bis 27. November 2007 montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr im Bayerischen Familienministerium zu sehen.

Bild (Detail): Antje Schleicher, Leiterin der Gruppe "artso". Foto: Bayerisches Sozialministerium