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Schmuckmuseum Pforzheim: Von der Fibel zur Brosche

06.09.2015

Lesesonntag: Mit der Entwicklung der Kleidung wird auch die Frage, wie man sie schließt und kunstvoll rafft, ein epochenübergreifendes Thema des Schmuckschaffens. Die Fibel erfüllt als Gewandschließe gleichermaßen einen praktischen wie schmückenden Zweck. Ihr Siegeszug beginnt in der Bronzezeit, als sich die kunstvolle Verarbeitung von Metall verbreitet. Bis ins hohe Mittelalter bleibt die Fibel als Verschluss und Statussymbol unersetzlich. Mit dem Aufkommen von Knöpfen emanzipiert sie sich zur Brosche und erfüllt »nur« noch ein Schmuckbedürfnis. Kein barockes Damenmieder, kein Herrenhut ist denkbar ohne prächtigen Besatz.



Bildtext (r.): Fibel Bronze, Italienisch, um 800 v. Chr. © Schmuckmuseum Pforzheim. Foto Günther Meyer

 

In der Moderne beansprucht die Brosche den Stellenwert eines eigenständigen Kunstwerks. Als Skulptur am Körper bietet sie dem Künstler vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten — und wird »Art to wear«. Das Schmuckmuseum Pforzheim beherbergt eine hervorragende Sammlung dieses Schmucktyps aus allen Epochen. Eine Zusammenstellung von 100 Spitzenstücken zeigt die Bandbreite eines Themas, das bis heute nicht erschöpft ist.

 

 

 

 

Bildtext (l.): Brosche. Baumpilz, Edelstahl, Pelz, Susanne Wolbers, Pforzheim 2009, ISSP-Förderankauf »Junge Schmuckkunst im Museum« 2009. © Schmuckmuseum Pforzheim

Foto Petra Jaschke

 

 

 



Parallelausstellung »Beautiful Mind: ein Schmuckstück für Cranach«

Vom 20. November 2015 bis zum 10. Januar 2016 werden die Ergebnisse des Wettbewerbs »Beautiful Mind: ein Schmuckstück für Cranach« zu sehen sein. Der Wettbewerb war anlässlich des 500. Geburtstags von Lucas Cranach dem Jüngeren von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Luthergedenkstätten 2014 ausgeschrieben worden, im Rahmen der Landesausstellung »Lucas Cranach der Jüngere — Entdeckung eines Meisters«.

Aufgabe war es, aus der Beschäftigung mit Cranachs Leben, Werk und Zeit ein Schmuckstück zu gestalten, das Formen von Selbstdarstellung und sozialer Distinktion aus der Renaissance in unsere Gegenwart übersetzt. Von den 146 Teilnehmern aus allen Bundesländern gewannen Bettina Dittlmann aus Bayern, Beate Eismann aus Sachsen-Anhalt und Svenja John aus Berlin den ersten bis dritten Preis. Zusammen mit 48 weiteren ausgewählten Arbeiten sind sie bis zum 1. November zunächst im Lutherhaus Wittenberg und anschließend im Schmuckmuseum Pforzheim ausgestellt.
(Quelle: Schmuckmuseum Pforzheim)

Von der Fibel zur Brosche: 20. November 2015 bis 21. Februar 2016, Eröffnung Donnerstag, 19. November, 19 Uhr
Parallelausstellung: Bis 10. Januar Beautiful Mind. Ein Schmuckstück für Cranach

 

Weitere Informationen:
www.schmuckmuseum.de

Titelbild (v.l.): Beautiful Mind. Ein Schmuckstück für Cranach, Amelie trägt einen Perlenreif von Kerstin Mayer. Foto René Arnold
Blütenstrauß (Agraffe), Gold, Smaragd, Diamanten, Email, Deutsch, um 1620-1630 © Schmuckmuseum Pforzheim. Foto Günther Meyer