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Deutschlands große Ausstellungen des Jahres 2015: Titanic, Franz von Sickingen, und Cranach der Jüngere

21.12.2014

Lesesonntag: Die deutschen Kulturstädte und Ausstellungshäuser widmen sich historischen Jubiläen, spannenden Familienthemen und bedeutenden Persönlichkeiten der Geschichte. Die Themen gehen Deutschlands Ausstellungsmachern noch lange nicht aus und sie stellen für 2015 interessante Kulturerlebnisse in Aussicht. Wer 2015 zu den großen Sonderausstellungen in Deutschland fährt, begibt sich zugleich auf eine Zeitreise vom deutschen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.

Höhepunkte und Kulturschätze 2015
Titanic – Die Ausstellung. Echte Funde, wahre Schicksale“

Bildtext (l.):Auf ihrem Weg von Belfast nach Southampton machte der Werftfotograf Robert Welch ein letztes Foto von der Titanic. Bildnachweis: Malte Fiebing‐Petersen, Deutscher Titanic‐Verein, Foto: Robert John Welch

 





Bis 28. Juni 2015 präsentiert das Historische Museum der Pfalz die Ausstellung Titanic – Die Ausstellung. Echte Funde, wahre Schicksale. Rund 250 originale Fundstücke ergeben ein eindrucksvolles Bild von dem gigantischen Passagierschiff, das vor mehr als 100 Jahren im Atlantik versank. Im Rahmen der Forschungsexpeditionen zum Schiffswrack, die zwischen 1987 und 2010 stattfanden, konnten viele Relikte der Katastrophe vom Meeresgrund geborgen werden.


Bildtext (r.): Die Schauspielerin Dorothy Winifred Gibson spielte im ersten Film über den Untergang „Saved from the Titanic“ die Hauptrolle. Das Besondere ist, dass Dorothy Gibson im Rettungsboot 7 selbst den Untergang der Titanic überlebte. Der schwarz‐weiße Kurzstummfilm wurde bereits zwei Wochen nach dem Untergang produziert. Leider existiert heute keine Kopie mehr. Foto: Premier Exhibitions, Inc.

 

 



Darunter befanden sich private Gegenstände der Passagiere und der Besatzung wie Schuhe, Bekleidungsstücke oder kostbare Schmuckstücke. Es sind die vielen persönlichen Schicksale, die sozialen Gegensätze unter den Passagieren, die Verknüpfung von Luxus und Tod sowie der Mythos der „Unsinkbarkeit“, die den Namen der Titanic zum Inbegriff der Katastrophe schlechthin formten.


"Napoleon und Bayern“
Das Haus der Bayerischen Geschichte richtet im Neuen Schloss Ingolstadt die Bayerische Landesausstellung 2015 zum Thema „Napoleon und Bayern“ aus. Vor 200 Jahren fegte ein Sturm durch Europa. Napoleon, der Kaiser der Franzosen, wirbelte die alte Staatenwelt durcheinander.


Bildtext (r.u.): Bonaparte überquert die Alpen am St. Bernhard (Napoleon am Großen St. Bernhard) (Bonaparte franchissant les Alpes au Grand-Saint-Bernard). Gemälde, Öl/LW, Jacques-Louis David, 1801. Österreichische Galerie Belvedere Wien. Inv. Nr. 2089. © Foto: Belvedere, Wien

 

Auch das Schicksal Bayerns schien besiegelt. Doch Bayern wechselte auf die Seite Napoleons und gewann so die Königskrone. Das junge Königreich entwickelte sich zu einem der modernsten Staaten Europas. Im Neuen Schloss zu Ingolstadt wird vom 30. April bis 31. Oktober 2015 das Drama des Kaisers und seines Verbündeten anschaulich in Szene gesetzt. Eintrittskarten sind ab sofort in Vorverkaufsstellen in Ingolstadt und München erhältlich.
 

 

Karl Wilhelm 1679 – 1738“
Karl Wilhelm, Markgraf von Baden-Durlach (1679-1738), verwirklichte mit 36 Jahren einen großen Traum: Am 17. Juni 1715 legte der junge Landesherr in einem Festakt den Grundstein zu seinem neuen Schloss und gründete noch im selben Jahr eine Stadt, die bis heute seinen Namen trägt: Karlsruhe. Anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums findet in diesem Schloss, der Keimzelle der Fächerstadt, die Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2015 statt, die sich erstmals der faszinierenden Person des Stadtgründers widmet. Die Ausstellung „Karl Wilhelm 1679-1738“ zeichnet vom 9. Mai bis 18. Oktober 2015 mit 250 Exponaten ein faszinierendes Porträt des Barockfürsten.
 

"Ritter! Tod! Teufel?"
Franz von Sickingen (1481-1523) ist eine der schillerndsten Gestalten an der Schwelle zur Neuzeit. Er führte Fehden in bisher unbekanntem Ausmaß und betrat damit die Bühne der großen Politik. Sickingens Ebernburg wurde so zu einem frühen Zentrum der Reformation. Vom 21. Mai bis 25. Oktober 2015 zeigt die große Sonderausstellung des Landesmuseums Mainz den Einfluss der Ritterschaft auf die Reformation. Thematisiert werden Sickingens Aufstieg zum Anführer der Ritterschaft und deren Lebenswelt, Luthers Auftritt vor Kaiser und Reich in Worms, die Vielfalt der adligen Reformation im Reich und in Europa sowie die Stilisierung des Franz von Sickingen zum Helden bis in die Gegenwart. Die kulturhistorische Ausstellung präsentiert eine Vielzahl hochkarätiger Leihgaben und bisher selten gezeigte Objekte von Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und Hans Schäufelin bis zu Sebald Beham.


Bildtext (r.): Venus und Amor, Lucas Cranach., Fränkische Galerie Kronach, Fotograf Tim Hufnagl. Foto: Investitions- und Marketinggesellschaft(Bildeigner) 

Das Cranach-Jahr 2015 mit der Landesausstellung zu Lucas dem Jüngeren

Im Jahr 2015 richtet die Lutherdekade den Blick auf die Kunst der Reformationszeit. Anlass ist der 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren, der bis heute zu Unrecht im Schatten seines Vaters, Lucas Cranach des Älteren, steht. Cranach der Jüngere wurde am 4. Oktober 1515 in Wittenberg geboren; hier arbeitete er in der Werkstatt seines Vaters und wurde dessen Nachfolger. Er amtierte als Ratsherr, Stadtkämmerer und Bürgermeister, in Wittenberg starb er schließlich 1586. In einer großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellung werden vom 26. Juni bis 1. November 2015 erstmals Leben und Werk Cranach des Jüngeren vorgestellt und durch eine Vielzahl von Ausstellungen, interaktiven Projekten und Inszenierungen in Wittenberg sowie an weiteren Orten in Sachsen-Anhalt ergänzt.

 

1000 Jahre Kaiserdom Merseburg“
Der Merseburger Dom gilt als einer der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands und war Lieblingsort des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaars des Römisch-Deutschen Reiches, Heinrich II. und Kunigunde. Am authentischen Ort entsteht vom 10. August bis 9. November 2015 eine „Schatzkammer auf Zeit“ mit wertvollen Handschriften und kostbaren Kunstwerken aus ganz Europa. Die Ausstellungsstücke geben einen Einblick in die prachtvolle Gründungsausstattung einer Kathedrale und erzählen von der Entwicklung Merseburgs zu einer der bedeutendsten Kaiserpfalzen Mitteldeutschlands.


Bildtext (l.): Dom und Schloss Merseburg Foto: Wolfgang Kubak

 

Detektive, Agenten und Spione“
Ikonen der Film- und Fernsehgeschichte  wie James Bond, Miss Marple, Sherlock Holmes oder die Drei Fragezeichen stehen im Mittelpunkt einer großen Familien- und Mitmachausstellung des Historischen Museums der Pfalz Speyer. Vom 10. Oktober 2015 an können kleine und große Spürnasen in der Ausstellung „Detektive, Agenten und Spione“ Indizien kombinieren, Tatorte inspizieren und von den Meistern der Zunft das Observieren lernen. Spannende Exponate laden dazu ein, eine Ausbildung zum Detektiv oder Agenten zu durchlaufen.
(Quelle: Cab Artis)

Weitere Informationen:
www.museum.speyer.de
www.hdbg.de
www.landesmuseum.de
www.landesmuseum-mainz.de
www.cranach2015.de
www.merseburg2015.de
 

Titelbild (v.l.): Das Cranach-Jahr 2015 mit der Landesausstellung zu Lucas dem Jüngeren in Wittenberg; „1000 Jahre Kaiserdom Merseburg“; „Titanic – Die Ausstellung. Echte Funde , wahre Schicksale“ im Historische Museum der Pfalz in Speyer; Bayerische Landesausstellung 2015 zum Thema „Napoleon und Bayern“ im Neuen Schloss Ingolstadt, ausgerichtet vom Haus der Bayerischen Geschichte