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Landesmuseum Mainz: „Max Slevogt - Neue Wege des Impressionismus“

24.05.2014

Max Slevogt! Bekannt als einer der berühmtesten deutschen Impressionisten des 19. Jahrhunderts. Sein Gemälde „Das Champagnerlied“, entstanden 1902, das Motiv „ Liegender afrikanischer Leopard“ (1902) oder „Sommermorgen“ (1902) - sie alle zählen mit zu seinen bekanntesten Werken, ebenso wie etwa seine variantenreichen Selbstbildnisse.

Bildtext (r.): Ausstellungsbesucherin vor Max Slevogts „Nini mit Katze“, 1897, Öl auf Leinwand, 64,5 x 85.5, Max Slevogt-Galerie, Inv. Nr. SL 64. Schloss Villa Ludwigshöhe). Foto: Rudischer

 

Doch wer kennt den gebürtigen Landshuter (8. Oktober 1868) als „impressionistischen Grafiker“? Als Karikaturist oder als Maler, der fasziniert sportliche Ereignisse wie Ringer oder Pferderennen mit Bleistift, Kohle oder Wasserfarbe festhält?

Zumeist wird Max Slevogt in einem Atemzug mit Max Liebermann und Lovis Corinth genannt. Die Drei bildeten seinerzeit das Maler-Dreigestirn des deutschen Impressionismus. Gewissermaßen ein Gegengewicht zum französischen Impressionismus mit seinen Vertretern Monet und Manet. Dabei taucht allerdings immer wieder die Frage auf, ob Slevogt wirklich dem Impressionismus zu zurechnen ist. Dass er es durchaus war, beweist er wohl am stärksten in seinen Landschaftsbildern, entstanden mit der so genannten Pleinairmalerei. Doch seine malerische Experimentierfreudigkeit lässt durchaus auch Spielraum für andere Interpretationen seines künstlerischen Stils.

Bildtext (r.): Max Slevogt Kleine Weinernte, 1913, Öl auf Leinwand, 61 x 74 cm, Max Slevogt-Galerie, Schloss Villa Ludwigshöhe, Inv. LHS 99/3. © Max Slevogt-Galerie, Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben – GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Axel Brachat)

 

 

 

Als Max Slevogt 1932 starb, hinterließ er ein umfangreiches künstlerisches Erbe. Die Ausstellung, kuratiert von Sigrun Paas, stellt eine Auswahl aus rund 2.000 Zeichnungen und etwa 80 Gemälden dar. Mit dieser Werkschau gelingt es, die Entwicklung des Künstlers anschaulich zu verfolgen – von seiner klassischen Malausbildung (dunkler Stil) über experimentelle Maltechniken (lichte Farben) bis hin zum souverän abgewandelten „Alters“-Impressionismus.

Dankenswert, dass es nun dem Landesmuseum Mainz gelungen ist, mit der Sonderausstellung (bis zum 12. Oktober 2014) „Max Slevogt – Neue Wege des Impressionismus“ den Fokus auf diesen wichtigen Vertreter des deutschen Impressionismus zu lenken!

Bildtext (l.): Max Slevogt Nina mit Kirschenhut, 1912, Öl auf Leinwand, 54 x 35,5 cm, Max Slevogt-Galerie, Inv. Nr. SL 91. © Max Slevogt-Galerie, Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben – GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Axel Brachat)

 

Zur Ausstellung erschien der gleichnamige Katalog „Max Slevogt - Neue Wege des Impressionismus“, bearbeitet ebenfalls von Sigrun Paas. Neben ihrem Vorwort und einleitendem Text „'Wir können kein Licht auf die Palette spritzen'“, ein Aufsatz über die Lenbach-Doktrin und München vor 1900, macht sich Miriam-Ester Oweslein ihrem Essay „'Das Auge ist kein Instrument, kein Spiegel ...'“ Gedanken zum Impressionismus Max Slevogts. Die Autorin Brigitte Schoch-Joswig trägt zur Abrundung mit „Einige Bemerkungen zur impressionistischen Grafik“ zur kunsthistorischen Einordnung von Max Slevogt bei. Das Grußwort verfasste Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland Pfalz.

Bildtext (l.): Max Slevogt, Selbstbildnis, 1929/30, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm, Neue Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Inv. 9657 © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München/bpk

 

 

Der 286 starke Ausstellungsbegleiter ist allein schon für sich betrachtet ein Kunstwerk. Die optische Aufmachung, die brillante Farbwiedergabe der Slevogt-Gemälde einerseits, sowie bislang unveröffentlichte Zeichnungen des Künstlers mit sämtlichen von ihm verfassten Schriften andererseits, machen den Katalog zum begehrten Sammlerobjekt!
Brigitte Karch

Die Ausstellung „Max Slevogt - Neue Wege des Impressionismus“ ist im Landesmuseum Mainz noch bis 12. Oktober 2014 zu besichtigen.

Max Slevogt: „Max Slevogt - Neue Wege des Impressionismus“, 288 Seiten, 45,00 Euro, ISBN: 978-3-7774-2223-7, erschienen 2014, im Hirmer Verlag, München.

Weitere Informationen:
www.hirmerverlag.de
www.landesmuseum-mainz.de

 

Titelbild: Abbildung des Katalog-Titelbildes „Max Slevogt - Neue Wege des Impressionismus“



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