Die Romanows: Ein Name voller Glanz und Macht, eine Dynastie mit 400 Jahren bewegter Geschichte, die zahlreiche russische Herrscher hervorbrachte. Das Buch erzählt eine Familiengeschichte voller Dramatik und Tragik. Es erzählt wie Russland eine Großmacht wurde, wer sie dazu gemacht hat und wie das gelungen ist. Aber auch der Liebe am Zarenhof wird nachgegangen: Welche Rolle spielte sie im Laufe der Jahrhunderte innerhalb der Dynastie? Wann war es gut und wann nicht, wenn ihr – abseits von dynastischen Interessen – nachgegeben wurde?
Zu welcher Macht und Machtspielen Russlands Herrscherinnen fähig waren, das schildert Elisabeth Heresch im Kapitel „Frauen an der Macht“. Hier wird deutlich, welch bemerkenswerten Einfluss deutsche Prinzessinnen und Großfürstinnen durch ihre Heirat in politischen Russland ausübten. Glanzvolles Beispiel ist Sophie von Anhalt-Zerbst, die spätere Katharina II.
Der Leser erlebt in mitreißend geschriebenen Geschichten turbulente Ereignisse und verschiedene Temperamente mit unterschiedlichem Zugang zur Macht nach und bekommt auch spezifisch russische Phänomene näher gebracht, die das Wesen der russischen Mentalität zeigen. Im Buch befinden sich außerdem zahlreiche historische Abbildungen der Zaren und aktuelle Fotografien der prunkvollen Romanow-Schlösser.
Brikada-Bewertung: Mit „Die Romanows“ gelingt Elisabeth Heresch erneut ein großer schriftstellerischer Wurf. Die ausgewiesene Kennerin der russischen Geschichte zeichnet ein anschauliches Bild der Romanows – vom Beginn im März 1613 bis zu Nikolaus II, der letzte Zar. Ihr profundes Wissen hat die gebürtige Grazerin akribisch zusammengetragen und daraus eine spannenden Lektüre verfasst. Wer sich für Geschichte interessiert, insbesondere für die der Romanows, findet hier einen detailliert beschriebenen Abriss – ohne jedoch – so die Autorin einschränkend - „Anspruch auf Vollständigkeit der Darstellung russischer Geschichte“ zu erheben. Hilfreich auch der Anhang, unter anderem mit Stammtafel der Romanows sowie einer Übersicht deutscher Prinzessinnen auf dem Zarenthron.
Brigitte Karch
Bildtext (r.): Elisabeth Heresch, Dr. Phil., geboren in Graz, Matura in Wien, studierte Slawistik, Romanistik und Russisch zur Dolmetscher-Ausbildung, war für den Österreichischen Rundfunk tätig und für RIAS Berlin in Washington, D.C., später für die UNESCO in Paris und die UN in Wien für Programme in Russland und der GUS, organisiert Präsentationen in Russland für Westeuropäer und zu russischen Themen in Österreich und Deutschland. Übersetzerin von Werken aus dem Russischen und Französischen, Autorin von 14 Büchern und mehreren TV-Drehbüchern. Sie lebt in Wien. (Stand Jan. 2014)
Elisabeth Heresch: „Die Romanows Russlands Zarenfamilie 1613-2013“, 208 Seiten, Format: 23,5 x 28 cm, 130 Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag, 39,95 Euro, ISBN 978-3-89479-796-6, erschienen im Nicolai Verlag, Berlin.
Weitere Informationen:
www.nicolai-verlag.de
www.heresch.co.at
Titelbild: Die Mütze des Monomach. Foto: Gregor M. Schmid