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Historisches Museum Speyer: Geglücktes „Make up“ einer Skythin

07.12.2010

Vor mehr als 2000 Jahren wurde eine junge Skythin im Altai-Gebirge nahe des Flusses Ak-Alacha bestattet. Ihre Grabbeigaben zeugen von einem Leben als Kriegerin und beschwören Erinnerungen an die mythischen Amazonen herauf.

In der aktuellen Schau „Amazonen – Geheimnisvolle Kriegerinnen“ zeigt das Historische Museum der Pfalz neben Schmuck, Waffen und Gerätschaften, die an ihrer Seite gefunden wurden, auch das Skelett der jungen Frau. Wer war diese Kriegerin, woher stammte sie und wie sah sie aus? Das Historische Museum der Pfalz stellte sich der schwierigen Herausforderung, das Gesicht der Kriegerin zu rekonstruieren.

Mit der nun angefertigten Rekonstruktion, die auf Basis des Originalschädels hergestellt wurde, hat das Historische Museum der Pfalz die Gewissheit geschaffen: Auch hier zeigen sich deutlich die europiden Züge. Schlussfolgerung: Zwischen den Altai-Skythen europiden Typs und den Skythen der ukrainischen Steppen gab es offenbar Verbindungen. Dies waren bisher nur vage Vermutungen.

Doch die Rekontruktion des Mädchenkopfes spricht zum einen für die weite Verbreitung der skythischen Völker in der Eisenzeit und zum anderen für ihre nicht nur nach Westen, sondern auch nach Osten gerichteten Wanderbewegungen. Diese führten sie demnach bis weit nach Sibirien und ins Altai-Gebirge.

Weitere Informationen:
www.museum.speyer.de

Bildunterschrift: Die Kopfrekonstruktion bestätigt, dass es sich bei der Skythin um eine Frau „europiden Typs“ handelte. Sie trug verschlungene Tätowierungen an der Schulter. Foto: Peter Haag-Kirchner/Historisches Museum der Pfalz Speyer

(Der Link wurde am 07.12.2010 getestet.)