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Maximilianmuseum Augsburg: "Zarensilber - Augsburger Silber aus dem Kreml"

05.02.2008

Über siebzig Exponate, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert entstanden, verlassen damit erstmals nach mehr als drei Jahrhunderten die Rüstkammer des Kreml in Moskau und kehren zurück an ihren Entstehungsort.

Im Kremlmuseum befindet sich heute die weltweit größte Sammlung Augsburger Gold- und Silberschmiedearbeiten. Viele der Kostbarkeiten gelangten vom 16. bis 18. Jahrhundert als diplomatische Geschenke der europäischen Fürstenhäuser an den Hof der russischen Zaren nach Moskau. Die Exponate aus der ehemaligen Schatzkammer der Zaren geben einen tiefen Einblick in die Tafelsitten der Renaissance und des Barock. Aufwändig gestaltetes Trinkgerät wie Pokale, Humpen oder auch Trinkschiffe sind ein Spiegel barocker Tafelkultur. Silbertische oder silberne Kaminschirme sind Zeugnisse höfischer Repräsentation und Magnifizenz.

Die Konzeption der Ausstellung richtet ihr besonderes Augenmerk auf die Umstände, unter denen die kostbaren Geschenke der dänischen, schwedischen oder polnischen Könige und auch des römisch-deutschen Kaisers den Zaren übergeben wurden. Die Missionen der jeweiligen europäischen Botschafter waren immer ein Abenteuer, beschwerlich und gefährlich obendrein. Die von ihnen verfassten Reiseberichte vermitteln dazu ein detailliertes und spannendes Bild.

Parallel zu "Zarensilber" veranstalten die Kunstsammlungen und Museen Augsburg korrespondierende Ausstellungen, die die hochkarätige Schau ergänzen und abrunden: Das Maximilianmuseum, vor kurzem ausgezeichnet mit dem Bayerischen Museumspreis 2007, zeigt eine Sonderschau mit modernen Arbeiten heute in Augsburg tätiger Gold- und Silberschmiede (24.2.-1.6.2008). Im Schaezlerpalais werden barocke Entwurfszeichnungen Augsburger Goldschmiede der Grafischen Sammlung zum Teil erstmals zu sehen sein (19.2.-13.4.2008). Die Neue Galerie im Höhmannhaus schließlich präsentiert Fotos der russischen Künstlerin Anastasia Khoroshilowa (14.3.-4.5.2008).

Weitere Informationen: www2.augsburg.de

(Der Link wurde am 05.02.2008 getestet.)

Abbildung: Tazza für Zar Alexej Michailowitsch, Augsburg, um 1650, Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, graviert, vergoldet von Goldschmied: Jakob II Planck. Foto: Karsten Kronas/Kunstsammlungen und Museen Augsburg.