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Uni Osnabrück: Vibrierender Kompassgürtel für Blinde und Hörgeschädigte auf der CeBIT

16.03.2015

Herkömmliche Navigationsgeräte haben meistens einen Display und die Option, die Navigationsanweisung per Sprache auszugeben. Diese Ausgabemodalitäten lenken aber die visuelle und auditorische Aufmerksamkeit von der aktuellen Verkehrssituation ab. Außerdem muss das Navigationsgerät gerade bei Fußgängern oft aus der Tasche genommen und in der Hand gehalten werden. »Durch unseren Navigationsgürtel kann der Benutzer durch vibrierende Reize ans Ziel geführt werden«, so Prof. König. Augen und Ohren können sich weiterhin auf den herannahenden Verkehr und zeitgleiche Unterhaltungen konzentrieren.

In dem Gürtel steckt ein Kompass, der fortlaufend das Erdmagnetfeld misst. Er schickt das Signal an einen von 32 Vibrationsmotoren, die sich rings um die Taille reihen. Der Motor, der jeweils nach Norden zeigt, vibriert. Darüber hinaus ist über Bluetooth die Verbindung mit einem Smartphone möglich, um sich GPS Koordinaten oder Routen anzeigen zu lassen.

Auf der Messe können Besucher den Prototypen des Gürtels ausprobieren, voraussichtlich in einer virtuellen Umgebung mithilfe einer Videobrille. »Wir erhoffen uns Diskussionen, Vorschläge und Rückmeldungen zu der Idee, einen Gürtel als taktiles Navigationsgerät einzusetzen«, so der Osnabrücker Kognitionswissenschaftler König. Auch der Kontakt zu potentiellen Kooperations- und Industriepartnern ist willkommen. In dem Navigationsgürtel stecken inzwischen zehn Jahre Forschungsarbeit.

Weitere Informationen:
www.uni-osnabrueck.de

Titelbild: Die Kognitionswissenschaftler der Universität Osnabrück stellen auf der CeBIT einen Kompassgürtel vor, mit dem man zuverlässig durchs Gelände navigieren kann. Foto: Pressestelle Universität Osnabrück