Brikada - Magazin für Frauen
Brikada

Das Handy unter der Bettdecke
Zu wenig Schlaf durch TV, Handy und PC

26.01.2005

Dadurch kann das Immunsystem des Nachwuchses schwer beeinträchtigt werden. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Oxford. Und es spricht viel dafür, dass Untersuchungen in Deutschland ähnliche Ergebnisse bringen würden.

Nach einer Umfrage unter tausend britischen Eltern von Kindern zwischen vier und zehn Jahren schlafen Kinder heute im allgemeinen bis zu fünf Stunden pro Nacht weniger als ihre Eltern während deren Kindheit. Vor den gesundheitlichen Folgen des Schlafentzugs durch Fernsehen, Computer und Handy warnen die Wissenschaftler deshalb eindringlich.
"Dies ist die erste Generation von Kindern, die sich einer Unmenge von Alternativen zum Schlafengehen gegenübersieht", sagte die Psychiaterin Luci Wiggs, Oxford. Die genauen Langzzeitwirkungen seien zwar noch nicht bekannt, doch könne zu wenig Schlaf durchaus das Immunsystem beeinträchtigen. In den betroffenen Altersgruppen bräuchten Kinder zehn bis zwölf Stunden Schlaf.

Nach Angaben der Wissenschaftlerin besteht die Gefahr nicht zuletzt in der "unstrukturierten Medienberieselung" im Kinderzimmer direkt vor dem Schlafengehen. "Es ist ein zunehmendes Problem, dass Kinderzimmer, die abends zum Lesen und Schlafen gedacht waren, mittlerweile zu Plätzen aufregender Unterhaltung geworden sind", warnt auch Professor Jim Horne, Chef des Schlafforschungszentrums der Universität Loughborough. Untersuchungen zeigten beispielsweise, dass Kinder unter der Bettdecke mit dem Handy SMSs verschickten, statt zu schlafen.

Die Wissenschaftler empfehlen den Eltern, zunächst dafür zu sorgen, dass ihre Kinder jeden Abend zur gleichen Zeit zu Bett gehen. Außerdem sollten sie allabendlich für ein mindestens 15 Minuten langes "Entspannungsritual" sorgen. Dazu gehört zum Beispiel das gute alte Vorlesen.
brä