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DGK: Mit grünem Tee gegen Alzheimer und Parkinson

21.08.2008

Seine vielen positiven Eigenschaften sind vermutlich auf seinen hohen Anteil an Antioxidantien zurückzuführen. Diese Stoffe sind in der Lage, sogenannte Freie Radikale, das sind kurzlebige, aggressive, sauerstoffhaltige Verbindungen, "einzufangen", die im Körper gesundheitlichen Schaden anrichten können. Ein solcher effektiver "Radikalenfänger" ist das im grünen Tee enthaltene EGCG. Man vermutet unter anderem auch, dass grüner Tee das Tumorzellwachstum hemmen kann.

Auf die positiven Wirkungen des grünen Tees weist jetzt das Deutsche Grüne Kreuz e.V. im Zusammenhang mit neuesten wissenschaftlichen Studien hin. Deutsche Forscher haben nun in Laborversuchen gezeigt, dass eine bisher nur vermutete Schutzwirkung gegen Alzheimer und Parkinson der im grünen Tee enthaltenen Substanz EGCG (Epigallocatechin-3-gallat) zu verdanken ist. Sie verhindert offenbar jenen Prozess, der Alzheimer oder auch Parkinson verursacht: EGCG bewirkt, dass statt der für die Krankheiten typischen giftigen Eiweißablagerungen, sogenannte Plaquebildungen, lediglich ungiftige und damit für die Nervenzellen harmlose kugelige Eiweißhaufen entstehen.

In 100 Gramm grünem Tee sind als dessen Hauptbestandteil 9 bis 13 Gramm EGCG enthalten. Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin entdeckten in ihren Versuchen, dass EGCG in einer frühen Phase direkt an sogenannte ungefaltete Eiweiße bindet und damit verhindert, dass sich Fehlfaltungen bilden. Solche Proteinfehlfaltungen führen in einem mehrstufigen Prozess letztlich zu gefährlichen Eiweißablagerungen, die für die Nervenzellen giftig sind und sie absterben lassen. So gelten Proteinfehlfaltungen als Auslöser von Parkinson, der Alzheimer-Krankheit sowie von Chorea Huntington ("Veitstanz"). Zwar bilden sich auch mit EGCG Proteinablagerungen, wie sie bei Alzheimer und Parkinson vorkommen, doch sind diese nach Angaben der Forscher offenbar harmlos, wie Tests gezeigt haben. Die Berliner Wissenschaftler gehen deshalb davon aus, dass EGCG und ähnliche Substanzen für die künftige Entwicklung von Medikamenten geeignet sind, um gegen degenerative Nervenerkrankungen und andere Krankheiten, bei denen sich Eiweißablagerungen bilden, eingesetzt zu werden.
brä