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Münchner Literaturpreis 2017 geht an Mirjam Pressler

15.06.2017

In der Jurybegründung heißt es unter anderem: Mirjam Pressler schreibt seit 37 Jahren – und baut Brücken zwischen den Generationen und Kulturen, zwischen uns und unserer Geschichte. Die meisten von uns haben sie und ihre Denkanstöße im Laufe der eigenen Lesebiographie schon früh kennengelernt. Ihre Art, uns den Rücken zu stärken: die Botschaft, dass Lesen befreiend sein kann und Freiräume verteidigt werden müssen. Emanzipatorisch im besten Sinne.

Die Wege der Presslerschen Vermittlung sind mannigfaltig. Für ihre zahlreichen Jugend- und Kinderbücher (u.a. „Bitterschokolade“, „Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen“) wurde sie vielfach ausgezeichnet. Mirjam Pressler setzt ihre Leser und Leserinnen über. Und sie übersetzt. Von einer Sprache in die andere – Hebräisch, Niederländisch, Englisch, Afrikaans – von einer Kultur in die andere, bis zum Abgrund des Holocaust. Die vollständige Übertragung der Tagebücher von Anne Frank, dazu ihre Lebensgeschichte („Ich sehne mich so“) und das Buch über die Frank-Familie („Grüße und Küsse an alle“) gewähren einer großen Leserschaft einen neuen Blick auf das Mädchen Anne Frank und den ganz „normalen“ Alltag der Todesangst. Vom Holocaust muss man sprechen und lesen, das ist auch die Botschaft anderer Pressler-Bücher, man darf ihn nicht dem Schweigen überlassen.
(Quelle: www.muenchen.de/kulturfoerderung/Münchner Rathaus Umschau)


Weitere Informationen:
www.muenchen.de/kulturfoerderung


Titelbild: Buchtitel: Das geheime Logbuch, das magnetische Mädchen und eine fast brillante Erfindung, von Simon van der Geest, Kerstin Meyer, übersetzt von Mirjam Pressler, erschienen am 21. März 2017 bei Kindle eBook