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"Frauen im Knast": ZDF-Dokumentation "37°" begleitet Inhaftierte

18.03.2017

Sie porträtieren Dijana, die seit elf Jahren im Gefängnis sitzt und Köchin werden will, Melanie, die ihren Drogenentzug bei Gefängnisarzt Dr. Karlheinz Keppler macht, und Axana, die einen Mord in Auftrag gegeben haben soll.

Dijana hat eine lebenslange Haftstrafe wegen Raubmordes bekommen. Mit 21 Jahren kam sie in den Knast, heute ist sie 32. In Vechta macht sie eine Ausbildung zur Köchin, die ihr eine Perspektive für die Zukunft bieten soll. Die 29-jährige Melanie sitzt wegen Beschaffungskriminalität für ihre Drogensucht. 60 bis 70 Prozent der inhaftierten Frauen haben ein Suchtproblem. Viele von ihnen sind wie Melanie, deren Vater Alkoholiker war, familiär vorbelastet. Nur noch ihr Bruder steht ihr zur Seite. Die Dokumentation stellt auch Karlheinz Keppler (65) vor, der seit 25 Jahren im Frauengefängnis arbeitet und mit Leib und Seele Gefängnisarzt ist.

Bildunterschrift (o.): Melanie B. (29) macht im Gefängnis einen Drogenentzug. Über 60 Prozent der Frauen in Vechta haben ein Suchtproblem. Foto: © Copyright: ZDF/Ralf Heinze


Die 29-jährige Melanie B. sitzt wegen Beschaffungskriminalität für ihre Drogensucht. 60 bis 70 Prozent der inhaftierten Frauen haben ein Suchtproblem. Viele sind, wie Melanie, familiär vorbelastet, ihr Vater starb als Alkoholiker. Nur noch ihr Bruder steht ihr zur Seite. "Es war immer schwierig", zieht sie Bilanz. Nach einigen Monaten kann Melanie in den offenen Vollzug umziehen und bereitet sich auf ihre Entlassung vor. Bei Anstaltsarzt Dr. Keppler macht sie einen Drogenentzug.

Jeder Flur hat eigene Regeln: Auf dem gefürchteten A-Flur, hier sind die Frauen am längsten eingeschlossen, fühlt sich die Kleptomanin Silvia R. (59) am sichersten. Der G-Flur hingegen ist das Reich von Axana P. (45), die in Vechta sitzt, weil sie einen Mord an ihrem Geliebten in Auftrag gegeben haben soll. Von der Akademikerin bis zur Analphabetin. Von der Betrügerin bis zur Mörderin. Mehr als 300 Frauen sitzen derzeit im zentralen Frauengefängnis in Niedersachsen. Das Altersspektrum reicht von 14 bis 84. Der Film begleitet ein Jahr lang die dynamischen Beziehungen der Frauen untereinander.
(Quelle: ZDF 37°)

 



Bildunterschrift (r.):
Karlheinz Keppler (65) ist mit Leib und Seele Gefängnisarzt. Seit 25 Jahren arbeitet er im Frauenknast in Vechta. Foto: © Copyright: ZDF/Ralf Heinze

 



Weitere Informationen:
www.zdf.de/dokumentation/37-grad

 

Titelbild: Dijana P. (32) lebt seit elf Jahren im Frauengefängnis im niedersächsischen Vechta. Sie macht dort eine Ausbildung zur Köchin. Foto: © Copyright: ZDF/Ralf Heinze