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Klaus Tschira Stiftung: Amphibien und Spinnen begeistern den Nachwuchs für die Wissenschaft

13.04.2019
Bildunterschrift: Dr. Sarah Strauß ermöglicht Jugendlichen mit Hilfe von Spinnen und Amphibien Einblicke in die Wissenschaft. Foto: (c)Malte Fließ

Heidelberg/Hannover. - Amphibien anfassen oder Spinnen füttern? Für viele undenkbar. Nicht für Laborleiterin Sarah Strauß vom Kerstin Reimers Labor für Regenerationsbiologie und ihr Team.

Diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betreiben an der Medizinischen Hochschule Hannover Spitzenforschung mit Leidenschaft, schauen der Natur Möglichkeiten ab zu heilen und unterstützen darüber hinaus noch Kinder und Jugendliche dabei, mit ihnen in die spannende Welt der Wissenschaft einzutauchen. Die Klaus Tschira Stiftung ermöglicht dieses Engagement für den Nachwuchs ein weiteres Jahr lang.

Wie sieht dieses Engagement aus? Das Team des Kerstin Reimers Labor bietet Praktikantinnen und Praktikanten, Absolvierenden eines freiwilligen Jahres oder Studierenden nicht nur Einblick und aktives Tun, sondern die Forscherinnen und Forscher gehen auch in Schulklassen. Dort stellen sie sich der Wissbegierde der Jüngsten und die wiederum überwinden oft ganz mühelos Ängste und Scheu vor Spinnen und Amphibien. Ganz bewusst werden auch ethische und ökologische Fragen zu Tierversuchen oder Artensterben angesprochen. „Wissenschaft“, so Strauß, „muss für Offenheit stehen, nicht für Geheimniskrämerei“.

„Diese Forscherinnen und Forscher lassen Kinder und Jugendliche teilhaben an ihrem Wissen und ihrer Faszination für die Forschung und legen damit möglicherweise den Grundstein für eine spätere Berufstätigkeit der Jugendlichen in der Wissenschaft“, freut sich die Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, Beate Spiegel.

Bei fast allen jugendlichen Interessierten, die das Labor besuchen, verwandelt sich die anfängliche Skepsis vor Krabbeltieren und Amphibien am Ende in pure Faszination für das Lebendige – und das, was die Menschen von ihnen lernen und in der Medizin anwenden können. So zum Beispiel ein Enzym, das am Nachwachsen der Gliedmaßen des mexikanischen Schwanzlurchs Axolotl beteiligt ist. Es wurde in Hannover entdeckt, wird dort mittlerweile in Bakterien hergestellt und für die Wundheilung beim Menschen erforscht. Oder die Fäden der Goldenen Radwegnetzspinne, die als Wachstumsgerüst für menschliche Knorpel, Blutgefäße oder sogar Nerven dienen und das Anfertigen passgenauer biologischer Transplantate erlauben.
(Quelle: Klaus Tschira Stiftung)

Weitere Informationen:
www.klaus-tschira-stiftung.de