Brikada - Magazin für Frauen

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Katharina von Alexandria - Altenas Heilige

07.04.2014

Zum Eröffnungsauftakt und gewissermaßen als Einstimmung auf die bundesweit bedeutenden Themenausstellungen auf Burg Altena lassen wir an dieser Stelle, die Vergangenheit sprechen. Die Kurzgeschichte um „Katharina von Alexandria - Altenas Heilige“ schlägt einen historischen Bogen zur heutigen großartigen Kulturvielfalt der Burg Altena und der hier beheimateten Museen.

Stolz ragt die Königstochter auf, mit festem Stand, obwohl ihre Füße auf unebenem Grund Halt finden. Einer tritt auf das Fragment eines Rades, der andere auf den Rücken ihres Peinigers, des Kaisers Maxentius. Wenn die spätgotische Holzskulptur Katharinas von Alexandria in den Altenaer Burgmuseen im Lichtspot aufstrahlt, wird schnell klar: diese Heilige ist keine Demütige. Umso erstaunlicher, dass sie im Mittelalter zu einem der beliebtesten christlichen Vorbilder avancierte. Denn das von der Kirche geprägte Frauenbild verlangte eher nach anderen Eigenschaften: Demut und Gehorsam.


Bildtext (r.): Katharina von Alexandria - Altenas Heilige


Die Legende schildert uns die Tochter des Königs Costus von Zypern als schöne, hochgebildete und unermessliche reiche Frau, die im 4. Jahrhundert in Ägypten lebte. Kein Wunder, dass zahlreiche Bewerber um ihre Gunst konkurrierten. Katharina erkannte bald, dass keiner ihr das Wasser reichen konnte und wies stolz alle ab, bis ein Einsiedler ihr den wahren Bräutigam vorstellte: Jesus Christus. Die Königstochter ließ sich taufen und sollte schon bald ihren Glauben unter Beweis stellen. Der römische Kaiser Maxentius verlangte von den Christen Alexandrias heidnische Götzenopfer, auch von Katharina. Diese weigerte sich und bestand darauf, ihr Recht zu beweisen. Maxentius versammelte die 50 besten Schriftgelehrten des Landes zu dem Disput. Doch selbst diese kapitulierten vor Katharinas kluger Argumentation und bekehrten sich zum Christentum. Der wütende Kaiser ließ alle Weisen töten. Bei Katharina versagten mehrere Martermethoden, selbst das Rad, auf dem sie gerädert werden sollte, zerbrach. Maxentius ließ sie enthaupten. Engel sollen den Leichnam der Märtyrerin auf den Berg Sinai getragen haben, an den Ort, wo im 6. Jahrhundert das Katharinenkloster errichtet wurde.

Dieses wurde mit Beginn der Kreuzzüge (1095) bald zu einem bedeutenden Pilgerziel europäischer Ritter – und Katharina zum weiblichen Pendant des heiligen Georg. Emanzipation in einer Männerdomäne. Im Späten Mittelalter zog es zunehmend europäische Adelige und Patrizier auf die äußerst prestigeträchtige Pilgerreise. So auch 1353 Engelbert III. Graf von der Mark. 1367 verlieh er Altena die Freiheitsrechte, seitdem bestimmt Katharinas Bildnis das Stadtwappen.

Bildtext (l.): Burg Altena. Foto: Klaus Sauerland

Heilige, Hexen und Herrscherinnen“ – diese thematische Führung durch die Dauerausstellung der Museen der Burg Altena zeigt, dass Frauen schon im Mittelalter Geschichte mitgestaltet und vieles bewegt haben. Eine spannende Zeitreise hin zu starken Frauenpersönlichkeiten.

Ab April 2014 ist die Burg Altena durch einen spektakulären Aufzug barrierefrei und spielend leicht zu erreichen. Er bringt die Besucher durch mehr als 85 Meter massiven Fels vom Lenneufer aus direkt hinauf in den Burghof. 
(Quelle: © 12-2013 by CAB-Artis im Auftrag der Märkischen Kulturstiftung Burg Altena) 

 

Weitere Informationen:
www.burg-altena.de

Titelbild: Burg Altena. Foto: Klaus Sauerland