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VerbraucherService Bayern: Säuglingsnahrung aus Soja

14.07.2008

Oft wird Eltern geraten, bei Milchzuckerunverträglichkeit, bei bestehender Kuhmilchallergie oder auch um Allergien vorzubeugen auf Säuglingsnahrung aus Soja umzusteigen. "Das muss jedoch nicht immer die richtige Wahl sein", bemängelt Gisela Horlemann, Ernährungsspezialistin des VerbraucherService Bayern im KDFB. Die Gefahr ist groß, dass Säuglinge nicht optimal versorgt werden.

Die Sojabohne enthält Isoflavone, so genannte Pflanzenstoffe, die negative Auswirkungen haben können. In Tierversuchen führte eine zu hohe Isoflavonzufuhr zu Störungen der Entwicklung der Fortpflanzungsorgane, der Schilddrüse und des Immunsystems. Allerdings konnte noch nicht geklärt werden, ob eine zu hohe Isoflavonaufnahme bei Säuglingen zu Entwicklungsstörungen führt. "Solange keine weiteren Daten vorliegen, sind Säuglingsnahrungen auf der Basis von Sojaeiweiß kein Ersatz für Kuhmilchprodukte", schließt sich Erni Sandtner, Diätassistentin beim VerbraucherService Bayern im KDFB, den Empfehlungen der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin an.

Auch bei einer Kuhmilchallergie sollten nicht generell Sojasäuglingsnahrungen gefüttert werden. Denn Sojaeiweiß selbst kann allergische Reaktionen auslösen und beugt allergischen Erkrankungen nicht vor. Demzufolge sind Sojanahrungen in den ersten 6 Lebensmonaten für Babys in aller Regel nicht geeignet.

Weitere Informationen:
www.verbraucherservice-bayern.de

(Der Link wurde am 14.07.2008 getestet.)