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HSU: Frauen streben seltener nach Führungspositionen

15.02.2012

In einer Untersuchung mit 700 Studierenden geisteswissenschaftlicher Fächer fanden die Organisationspsychologen heraus, dass die weiblichen Studierenden zwar die besseren Abiturabschlussnoten vorweisen konnten, ihre Motivation, Führungsverantwortung zu übernehmen, jedoch bedeutend geringer ausgeprägt war als bei den Männern.

Gute Abiturnoten gehen nur bei Männern mit hoher Führungsmotivation einher, während sich die besseren Leistungsvoraussetzungen bei Frauen nicht in eine höhere Führungsmotivation übersetzen. „Eine hohe Führungsmotivation ist allerdings für den Karriereerfolg hochrelevant“, urteilt Gwen Elprana, Diplom-Psychologin und Doktorandin im Forschungsprojekt.

In einer weiteren Untersuchung mit rund 170 Angestellten zeigte sich, dass eine hohe Führungsmotivation auch mit deutlich mehr Gehaltserhöhungen und Beförderungen einhergeht.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass ein erheblicher Teil der Frauen in einer entscheidenden Vorphase ihres beruflichen Einstiegs trotz besserer Leistungsvoraussetzungen weniger Ambitionen in Bezug auf Führung haben, dass ihre Führungsmotivation später im Beruf nicht so stark mit mehr Einfluss im Unternehmen einhergeht und dass sie in Führungspositionen weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben als Männer.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt wurde von Prof. Dr. Jörg Felfe geleitet.

Kontakt: Dipl.-Psych. Gwen Elprana, Professur für Organisationspsychologie, E-Mail: fuehrungsmotivation@hsu-hh.de

Weitere Informationen:
www.hsu-hh.de

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