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Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke zeigt "Begegnung in bunt"

31.07.2008

Skulpturen der Antike sind uns heute fast ausschließlich im Naturton von Stein, Bronze oder Terrakotta vertraut. Der Verlust der Farbfassungen ist für uns so zur Norm geworden, dass wir Schwierigkeiten haben, das antike Schwelgen in Farbe zu akzeptieren. Forschungen und Funde der letzten Jahrzehnte in Verbindung mit besseren Analyseverfahren haben hierzu neue Aufschlüsse gegeben. China und die griechische Welt haben Skulpturen hinterlassen, die – bei aller Unterschiedlicheit – in dieser Hinsicht jedoch verblüffende Ähnlichkeiten aufweisen. Leuchtende Farben in dicken Schichten aufgetragen und in erstaunlichen Kombinationen arrangiert, eine Liebe zu feinen komplizierten Mustern und ein detailreicher Realismus prägen diese Bemalungen in Ost und West. Sogar die Malmaterialien sind zu einem guten Teil die gleichen. Dahinter steckt bei beiden Kulturen eine ähnliche Vorstellung, wie eine prachtvolle Skulptur auszusehen hätte, nämlich bunt.

Die Ausstellung zeigt Ergebnisse aus laufenden Forschungsprojekten über antike chinesische und giechische Plastiken. Zu sehen sind bemalten Abgüsse von Teilen des Istanbuler Alexandersarkophags ( um 320 v.Chr.) sowie zwei Kopien von Kriegern aus der berühmten Grabanlage des Ersten Chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi ( gestorben 210 v. Chr.), der sogenannten Terrakotta-Armee. Zu der Ausstellung gibt es zwei reich bebilderte Begleithefte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. August 2008 im Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke in der Meiserstraße/Katharina-von-Bora-Straße 10 in München zu sehen. Sie findet statt in Zusammenarbeit mit dem China-Projekt der TU München, Lehrstuhl Restaurierung.
brä

Weitere Informationen:
www.abgussmuseum.de

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