Brikada - Magazin für Frauen

Brikada

So bereiten Sie Ihr Tier auf Familienzuwachs vor

22.06.2007

Wenn Sie einige Grundregeln beherzigen, sollte einem harmonischen und sicheren Miteinander nichts im Wege stehen.

Auch wenn Sie erst seit kurzem Gewissheit über das freudige Ereignis haben: Ihr Tier weiß es sehr wahrscheinlich schon etwas länger als Sie. Es gibt unzählige Geschichten von Hunden und Katzen, die ihre Besitzerinnen plötzlich auf Schritt und Tritt verfolgen und beschützen, die intensiven Kontakt suchen und vom Bauch werdender Mütter magisch angezogen werden " und zwar lange, bevor diese wussten, dass sie schwanger sind.

Unsinn ist hingegen die noch immer gelegentlich geäußerte Meinung, dass Haustiere aus hygienischen Gründen während der Schwangerschaft zu meiden seien. Experten wie Dr. K. Janitschke vom Robert-Koch-Institut bestätigen: Es gibt in unseren Breiten praktisch keinerlei Risiko, dass Menschen, und insbesondere Schwangere, bei einer Ansteckung durch Haustiere Schaden nehmen könnten. Einzige Ausnahme ist die Toxoplasmose, deren Erreger etwa 2% aller Katzen mit dem Kot ausscheiden. Die Ansteckung erfolgt jedoch nicht durch Streicheln oder sonstigen Kontakt mit der Katze, sondern nur durch direkten Kontakt mit Katzenkot oder " wesentlich häufiger " durch Genuss rohen Fleisches oder mangelnde Vorsicht bei der Zubereitung.

Natürlich ist es immer ratsam, beim Umgang mit Tieren grundsätzliche Hygienemaßnahmen zu beachten, nicht nur in der Schwangerschaft: Ablecken von Gesicht und Mund sind tabu, außerdem gilt nach dem Spielen und Streicheln: Hände waschen nicht vergessen. Gönnen Sie ihrem Vierbeiner einen gründlichen Checkup beim Tierarzt, lassen Sie ihn auf Parasitenbefall kontrollieren und achten Sie auf aktuelle Impfungen, dann ist von gesundheitlicher Seite nichts zu befürchten.

Anders liegen die Dinge bei unerwünschtem Verhalten, wie z.B. Hochspringen, Kratzen oder Beißspielen: Hier sollten Sie die Zeit vor der Geburt nutzen, um Ihrem Tier diese potenziell gefährlichen Unsitten abzugewöhnen. Ein Besuch in der Hundeschule oder beim Verhaltensspezialisten kann Ihnen helfen, dabei schon frühzeitig eine effektive Methode zu entwickeln. Probleme mit Angst- oder Aggressionsverhalten sollten Sie jetzt ebenfalls mit professioneller Hilfe angehen. Gewöhnen Sie Ihr Tier ans Krallenschneiden, denn das sollten Sie von nun an regelmäßig wiederholen, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren.

Die Zonen, die später dem Baby und seiner Pflege vorbehalten sein sollen, können Sie schon jetzt sichern. Für den Wickeltisch bietet sich z.B. beidseitiges Klebeband an, das Ihr Tier davon abhält, die Neuigkeiten allzu genau in Augenschein zu nehmen. Später ist es ideal, wenn Hund und Katze zwar keinen Zugang zum Wickelraum haben, aber zumindest Blick- und/oder Hörkontakt besteht, etwa durch eine halbhohe Barriere oder ein Gatter mit Stäben. Dann fühlt sich das Haustier bei der Pflege des Babys nicht ausgeschlossen und gewöhnt sich schneller an die neuen Geräusche und Gerüche.

Ein alter aber wirksamer Trick ist es, schon kurz nach der Geburt einige gebrauchte Windeln oder Babywäsche mit nach Hause zu bringen, so lange Mutter und Kind noch im Krankenhaus sind. Der Geruch wird Ihr Tier bereits auf den Neuankömmling einstimmen. Bei der Heimkehr widmet sich die Mutter dann am besten ein paar Minuten der ruhigen aber herzlichen Begrüßung ihres Haustieres, während jemand anderes das Baby im Nebenraum versorgt. Spiel- und Streicheleinheiten mit dem Haustier sollten auch danach zum regelmäßigen Tagesablauf der Mutter gehören " obwohl und gerade weil die erste Zeit hektisch sein wird und ein paar entspannende Augenblicke sicher nicht schaden.

Um Kind und Tier langsam aneinander zu gewöhnen, sollten Sie sie ohne Zwang und in möglichst entspannter Atmosphäre aufeinander treffen lassen, natürlich stets unter Aufsicht. Belohnen Sie Ihr Tier jetzt mit etwas Leckerem und lassen sie es an Ihrem neuen Leben als vergrößerte Familie teilhaben. Es wird Sie mit grenzenloser Loyalität und vielen schönen gemeinsamen Stunden belohnen " und Ihrem Kind vielleicht einige der faszinierendsten Augenblicke seines jungen Lebens schenken.
Foto: ANIMONDA

Quelle: www.animonda.de

(Der Link wurde am 22.06.2007 getestet.)