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Landesmuseum Natur und Mensch: Vom Urpferd zum „Oldenburger“ und „Hannoveraner“

28.12.2013

Seit aus dem „Alleskönner Pferd“ aufgrund spezieller Anforderungen konkrete Rassen gezüchtet wurden, spielt der „Oldenburger“ zunächst als Kutsch-, später als Sport- und Freizeitpferd weltweit eine bedeutende Rolle: Der „Oldenburger“ hat Oldenburg zur Pferdestadt gemacht.

Bildtext (Montage) (r.): Urpferd. Foto: T.Schoening

 

Die erste Geschichte in der umfassenden Ausstellung erzählt ein Stück aus der museumseigenen Sammlung: das 2,25 m lange Original-Haar des ‚Kranich’, des Lieblingspferds des Oldenburger Grafen Anton Günther (1603 – 1667). Das lange wallende Haar des Pferdes, zur Zeit des Grafen ein prägendes Zuchtziel und Ergebnis einer sorgsamen Pferdepflege, ist heute nur noch bei wenigen Pferderassen wie Friesen und Andalusiern von Bedeutung. So steht dieses Büschel Haare nicht nur anekdotisch für ein Stück Geschichte Oldenburgs, sondern weist sogleich auf den roten Faden der Ausstellung hin: Der Wandel des Pferdes, wie es aus der Evolution hervorgegangen ist, und wie Menschen schließlich durch Domestikation und Züchtung zur weiteren Veränderung beitrugen und beitragen.

Bildtext (l.): Blackfoot zu Pferd, handkolorierter Stich von Karl Bodmer

 

Der Umschwung vom Kutsch- und Wirtschaftspferd zum weltweit erfolgreichen Dressur-, Spring und Freizeitpferd ist eine Erfolgsgeschichte, getragen von vielen einzelnen Züchtern. Der größte Züchteranteil in Deutschland befindet sich in Niedersachsen – dank der zwei Pferderassen „Oldenburger“ und „Hannoveraner“ – mit Vechta als Zentrale für die Oldenburger Pferdezucht.

Die Erfolge sind offensichtlich: Alle Pferde der Deutschen Dressurequipe bei den Olympischen Spielen 2012 in London waren Abkömmlinge des Oldenburgers „Donnerhall“. Die Ausstellung stellt die Bedeutung des Pferdes für Oldenburg vor und geht dabei auch auf zeitgenössische Trends in Haltung und Zucht ein. Moderne Techniken bei der Pferdezucht und Vermarktung werden in Text, Bild und Videos vorgestellt. 

Bildtext (r.): Chapman-Zebra. Foto: W. Kehmeier

 

Bedeutende Pferde wie „Donnerhall“ oder der Irisch-Englische Vollblüter „Dark Ronald“, gleichsam ein Urvater zahlloser Sportpferde in Deutschland, werden mit eindrucksvollen Exponaten und Informationen porträtiert. Sättel aus verschiedenen Kontinenten demonstrieren den Einfallsreichtum der Reiter, auf dem Rücken der Pferde die Balance zu halten, und gehen auf den Nutzungsaspekt des Pferds als Reittier ein.
Quelle: Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg Landesmuseum Natur und Mensch 

 

Bildtext:Titelmotiv der Ausstellung „Vom Urpferd zum Sportpferd“. Foto: W. Kehmeier

 

 

Weitere Informationen:
www.naturundmensch.de 





Titelbild: Pferde. Foto: U. Beichle