Brikada - Magazin für Frauen

Brikada

20.000 Fairtrade-Rosen zum Internationalen Frauentag

06.03.2009

Kaum jemandem ist die Doppeldeutigkeit der Geste bewusst: In der Blumenindustrie arbeiten in erster Linie Frauen und die Arbeitsbedingungen auf den Blumenfarmen in Afrika und Lateinamerika sind alles andere als rosig. Fairtrade-Rosen sind eine wirkungsvolle Alternative. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul macht daher auf Rosen aus Fairem Handel aufmerksam.
Niedrige Löhne, mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz, Geschlechterdiskriminierung sind Probleme, mit denen die meisten Frauen in der Blumenindustrie zu kämpfen haben. Daher freut sich Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul besonders über fair gehandelte Rosen: "Rosen sind nach wie vor ein wunderschönes Symbol für den internationalen Frauentag. Ich meine, dass auch die Arbeitsbedingungen auf den Blumenfarmen in Afrika und Lateinamerika stimmen müssen. Nicht zuletzt arbeiten dort vor allem Frauen", so die Ministerin, der im Vorfeld des Internationalen Frauentages ein Rosenstrauß aus Fairem Handel überreicht wurde.

In 20 Städten bundesweit verteilen Fairtrade-Unterstützerinnen und Unterstützer in Vorbereitung auf diesen Tag 20.000 Fairtrade-Rosen. Auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, Bärbel Dieckmann, unterstützt die Aktion: "Wenn TransFair zum Frauentag Rosen verschenkt, dann freue ich mich als Oberbürgermeisterin einer Stadt, in der zahlreiche UNO-Einrichtungen sich mit Nachhaltigkeit in aller Welt befassen, dass die Frauen, die diese Blumen gepflegt, geschnitten und verpackt haben, für ihre Arbeit eine faire Bezahlung bekommen haben. Denken Sie also beim nächsten Blumenkauf daran, dass ein für uns kleiner Preisunterschied das Überleben einer Blumenarbeiterin und ihrer Familie sichern kann."

Der Faire Handel sorgt durch einen fairen Mindestpreis, eine Fairtrade-Prämie, sozialverträgliche und gesünderer Arbeitsbedingungen dafür, dass die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Rosenpflückerinnen in Afrika und Lateinamerika nachhaltig verbessert werden. Blumenarbeiterin Janet Ndliaka (30) von der kenianischen Blumenfarm Pandaroses erzählte: "Bevor es Fairtrade gab, habe ich viel gelitten, besonders während der Schwangerschaften. Ich musste bis zum Tag der Geburt arbeiten und schon nach einer Woche wiederkommen. Und trotzdem war ich unsicher, ob ich überhaupt noch meinen Job hatte. Heute wird zum Glück darauf geachtet, dass die schwangeren Arbeiterinnen nur leichte Aufgaben zu erledigen haben. Es gibt Mutterschutz und die Firma zahlt die Krankenhausrechnung. Das ist für uns alle ein wichtiger Fortschritt!"

Die Umwelt zu schonen ist, neben sozialen Kriterien, ein weiteres Ziel von Fairtrade. Weniger Chemikalien einzusetzen und moderne umweltverträgliche Produktions- und Düngemethoden einzusetzen, eine sorgfältige Wasser- und Abfallwirtschaft sind nur einige der Regeln, die von den Rosenfarmen befolgt werden müssen. Trotz der Luftfracht ist die Klimabilanz der Fairtrade-Rosen gegenüber europäischen, beheizten und beleuchteten Gewächshäusern positiv. Erhältlich sind die Fairtrade-Rosen bundesweit bei REWE, Penny, toom-Märkten, regional bei der Kaiser’s Tengelmann AG in Bayern, der Edeka Südwest in Baden-Württemberg, Tegut und in den Blumenfachgeschäften von Blumen Risse und Blume 2000.

Weitere Informationen:
www.transfair.org

(Der Link wurde am 06.03.2009 getestet.)