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medienbewusst: Nina Ruge: "Medien können zur Droge werden"

09.01.2009

Die TV-Moderatorin Nina Ruge setzt sich für einen altersgerechten Medienkonsum ein und fordert alle Eltern dazu auf, sich über die Mediennutzung ihrer Kinder genauer zu informieren.

"Als ich zur Schule ging, haben meine Eltern den Fernseher einfach abgeschlossen, wenn sie nicht zu Hause waren. So einfach war das, die Mediennutzung des Nachwuchses zu kontrollieren", erzählt Nina Ruge, prominente Unterstützerin einer neuen Online-Initiative. "Heute haben Vierjährige den eigenen Fernseher, und ab fünf, sechs Jahren schwappt eine Medienflut nach der anderen ins Kinderzimmer. Handy, Video- und Computerspiele, dazu exzessiver Internet-und TV-Konsum", so die 52-jährige Fernsehmoderatorin und Kinderbuchautorin.

Gemeinsam mit Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer, Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski, Ministerpräsident Dieter Althaus sowie Studenten der Technischen Universität Ilmenau macht sich Nina Ruge nun dafür stark, das Thema "Kinder und Medien" wieder verstärkt in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken. "Die Initia­toren von medienbewusst möchten mit ihrer Informationskampagne alle Eltern und Pädagogen in ihrem Bemühen unterstützen, mit Kindern eine selbstbewusste Medien-Nutzung zu trainieren", so Ruge.

"Schätzungsweise fünf Millionen Kinder in Deutschland werden derzeit mit Psychopharmaka behandelt, weil bei ihnen ADHS diagnostiziert worden ist: Sie können sich nicht konzentrieren, nicht still sitzen, keine Handlung in Ruhe zu Ende führen" erklärt Nina Ruge. "Noch ist nicht nachgewiesen, ob es einen Zusammenhang zwischen Medienkonsum und ADHS gibt. Doch eins ist glasklar: Moderne Medien können zur Droge werden."

Weitere Informationen:
www.medienbewusst.de

Bildtext: Nina Ruge. Foto: medienbewusst.de

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