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Jahresvorschau 2014 - Deutschlands große kulturhistorische Ausstellungen

01.01.2014

Eine Orientierung im Kulturjahr 2014 bietet nachfolgende Übersicht
2014 jährt sich ein besonderes Ereignis zum 800. Mal. 1214 übertrug der Staufer Friedrich II. die Pfalzgrafschaft bei Rhein an den Wittelsbacher Ludwig den Kelheimer. Fast 600 Jahre regierten die Wittelsbacher daraufhin die Kurpfalz. Sie stiegen zu einer der wichtigsten Dynastien im Reich auf, bauten die Schlösser in Heidelberg und Mannheim, gründeten die Heidelberger Universität und förderten an ihren Höfen Kunst und Wissenschaft.

Die 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ lässt noch bis 2. März 2014 die wechselvolle Geschichte der Dynastie Revue passieren. Im Mannheimer Museum Zeughaus und im Barockschloss vereint die Präsentation rund 600 kostbare Exponate.

Römisches Stadtleben in Südwestdeutschland steht unter dem Titel „Ein Traum von Rom“ vom 15. März bis 28. September im Mittelpunkt einer Sonderausstellung im Rheinischen Landesmuseum Trier. Erstmals widmet sich damit eine Ausstellung der römischen Stadtkultur im Nordosten Galliens und im rechtsrheinischen Obergermanien. In Wirtschaft und Verwaltung, im Privatleben und bei öffentlichen Bauvorhaben - alle römischen Städte von groß bis klein verband das Vorbild Rom.

Das Landesmuseum Mainz widmet unter dem Titel „Max Slevogt- Neue Wege des Impressionismus“ vom 4. Mai bis 12. Oktober 2014 einem großen Künstler des deutschen Impressionismus eine Sonderschau. Als einer der letzten Vertreter der Freilichtmalerei machten ihn vor allem seine Landschaftsbilder berühmt. Inspiriert von den Werken französischer Impressionisten, die in der Regel Paris und die Seine in ihren Bildern darstellten, suchte Slevogt nach Landschaften, die seinem Naturell entsprachen. Die Sonderausstellung bietet eine völlig neue Perspektive auf die verschiedenen Schaffensphasen des deutschen Malers. Erstmals stellt das Landesmuseum Mainz den gesamten künstlerischen Nachlass von Max Slevogt aus.
Detailzeichnungen, Skizzen, Aquarelle und Kompositionsstudien geben Aufschluss über Slevogts Arbeitsprozesse. Aus einer Sammlung von rund 2.000 Exponaten präsentiert das Landesmuseum Mainz die attraktivsten und aufschlussreichsten Zeichnungen und Aquarelle.

Bildtext (l.): Georg Spalatin. Foto: © by Stadt-Altenburg - 2013

 

„Spalatin der Steuermann der Reformation“ heißt die Sonderausstellung, die das Residenzschloss Altenburg vom 18. Mai bis 2. November 2014 zeigt. Georg Spalatin war Theologe, Prinzenerzieher, Geheimsekretär, Historiograph - vor allem aber enger Freund und Beschützer Martin Luthers. Als Georg Burkhardt am 17. Januar 1484 in Spalt geboren wurde, wurde er zu einem der wichtigsten Vertreter der Reformation. Zu den geheimen Missionen Spalatins gehörte auch die Verbringung Martin Luthers auf die Wartburg. Unermüdlich setzte sich Georg Spalatin bis zu seinem Tod am 16. Januar 1545 für die Reformation ein. Das Lebenswerk des Reformators würdigen die Stadt Altenburg und die Evangelisch-lutherische Kirchgemeinde erstmals mit dem großen Ausstellungsprojekt.

Kaiser Ludwig IV. (1294/1314–1347), genannt „der Bayer“, nimmt einen ersten Platz ein in der Ahnengalerie der „bayerischen Helden“. Über viele Jahrhunderte war er eine Identifikationsfigur der bayerischen Geschichte: als erster Wittelsbacher auf dem Kaiserthron, als Förderer der Städte, als Mehrer des bayerischen Herzogtums und nicht zuletzt als standhafter Kämpfer gegen päpstliche Machtansprüche. Das Haus der bayerischen Geschichte widmet dieser Herrschergestalt in der Regensburger Minoritenkirche und im Historischen Museum der Stadt Regensburg vom 16. Mai bis 2. November 2014 die diesjährige bayerische Landesausstellung „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“.

Die Vereinigten Domstifter Naumburg zeigen vom 1. Juni bis 2. November 2014 die Sonderausstellung „Glanzlichter. Meisterwerke zeitgenössischer Glasmalerei im Naumburger Dom“. In den letzten Jahren konnten herausragende Künstler wie Gerhard Richter, Markus Lüpertz oder Neo Rauch für die Gestaltung von Glasfenstern in Sakralräumen gewonnen werden. Das Einlassen der Heroen der Gegenwartskunst auf die traditionellen Aufgaben der Glasgestaltung führte nicht nur in Köln oder in Naumburg zu wunderbaren und viel diskutierten Meisterwerken. Diesem spannenden Phänomen geht die Ausstellung „Glanzlichter. Meisterwerke zeitgenössischer Glasmalerei im Naumburger Dom“ anhand von mehr als 50 Originalen nach.

Einem Bischof des 15. und frühen 16. Jahrhunderts widmen die Vereinigten Domstifter Merseburg im Dom St. Johannes und St. Laurentius sowie im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg die Sonderschau „Thilo von Trotha - Merseburgs legendärer Kirchenfürst“. Bischof Thilo von Trotha war nicht nur ein großartiger Bauherr, der das bis heute stadtbildprägende Merseburger Dom- und Schlossensemble schuf. Er war auch Kanzler der Leipziger Universität und wurde durch die Rabensage unsterblich. Kostbare, aus ganz Europa stammende Exponate sowie die Originalschauplätze seiner Wirkungszeit zeichnen vom 10. August bis 2. November 2014 ein spannendes Bild eines der bedeutendsten deutschen Bischöfe des Spätmittelalters.
Quelle: CAB

Weitere Informationen:
www.wittelsbacher2013.de
www.landesmuseum-trier.de
www.landesmuseum-mainz.de
www.spalatin2014.de
www.hdbg.de/ludwig-der-bayer
www.naumburger-dom.de
www.merseburger-dom.de

Titelbild: Bibel Georg Spalatins. Foto: © by Stadt-Altenburg - 2013