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SPSG: Miss Preussen 2010. Drei Ausstellungen für die Königin

22.01.2010

Sie war sie ein Glücksfall für die reformbedürftige Monarchie. Ihr früher Tod und ihre kulthafte Verehrung machten sie zum "Medienstar" des 19. Jahrhunderts. Drei Ausstellungen und ein umfangreiches Begleitprogramm präsentieren verschiedene Facetten Luises an ihren historischen Wohnorten und Wirkungsstätten, dem städtischen Schlossbereich Charlottenburg, auf der Pfaueninsel und im ländlichen Schloss Paretz.

Unter dem Titel "Luise. Leben und Mythos der Königin" eröffnet das Schloss Charlottenburg, Neuer Flügel und Mausoleum den Ausstellungsreigen um Königin Luise (6. März bis 30. Mai 2010)

Luises Schönheit und Anmut, ihre Natürlichkeit und ihr harmonisches Familienleben machten sie schon zu Lebzeiten zur Legende. Ihr Einsatz für einschneidende politische Reformen und ihre Gegnerschaft zu Napoleon ließen sie zur Hoffnungsträgerin in Preußens "schwerer Zeit" zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden. Nach ihrem frühen Tod mit 34 Jahren entwickelte sich ein Mythos um ihre Person, der in Deutschland ohne Beispiel ist und seinen Höhepunkt im Kaiserreich nach 1871 fand.

Die Ausstellung lädt mit über 200 Gemälden, Skulpturen und historischen Dokumenten darunter Meisterwerke zeitgenössischer Künstler, zu einer Annäherung an das Leben und Nachleben der Königin ein.

Anschließend heißt es auf der Pfaueninsel, Parkgebäude und Meierei: "Luise. Die Inselwelt der Königin" (1. Mai bis 31. Oktober 2010).

Die romantische Havelinsel galt als einer der Lieblingsaufenthaltsorte der Königin Luise und ihrer Familie, um das Leben in freier Natur zu genießen. 2010 wird die von Peter Joseph Lenné gestaltete Parklandschaft zum Schauplatz eines innovativen Ausstellungsprojektes: Internationale Künstlerinnen und Künstler setzen sich unter der Leitung des Künstlers Michael Lukas (München) mit der Historie, der Atmosphäre des Ortes und der Person der Königin auseinander – und nähern sich dem Mythos Luise auf ganz eigene Weise. Zu den beteiligten weiblichen Künstlern zählt Sylvie Bussières (CA).

Neben dem Schloss und der Meierei öffnen im Luisenjahr 2010 erstmals Parkgebäude ihre Pforten, die bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren: Darunter die Gärtnerei, der Fregattenhafen und der Beelitzer Jagdschirm. Die Pfaueninsel ist heute UNESCO-Welterbe, Naturschutzgebiet und Fauna-Flora-Habitat der EU.

Etwas zeitversetzt widmet sich das Schloss Paretz und Schlossremise dem Thema "Luise. Die Kleider der Königin" (31. Juli bis 31. Oktober 2010).

Königin Luise, berühmt für ihre Schönheit, war sich ihrer Reize durchaus bewusst. Mit anmutigen, an den Formen der Antike angelehnten Empire-Kleidern verstand sie es höchst effektvoll, ihre körperlichen Vorzüge auf natürliche, sinnliche und bisweilen freizügige Weise zu unterstreichen.

Die Ausstellung im Schloss Paretz, einst Sommersitz der königlichen Familie, zeigt neben Kostümen und Accessoires aus dem Besitz der Monarchin eine Auswahl bedeutender Porträts und weiterer Zeitzeugnisse in Form von Skulpturen, grafischen Blättern und Briefen. Der intime Rahmen der königlichen Wohnräume mit den kostbaren Papiertapeten lässt die Faszination Luise lebendig werden und spannt zugleich ein Mode-Panorama jener Epoche.
Quelle: SPSG

Die drei Ausstellungen werden von zahlreichen Sponsoren unterstützt.

Weitere Informationen:
www.spsg.de

Bildtext: Königin Luise (1776–1810) ist die populärste Frau der preußischen Geschichte. Anlässlich ihres 200. Todestages ehrt sie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit drei herausragenden Ausstellungen. Foto: SPSG

(Der Link wurde am 22.10.2010 getestet.)