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TU Berlin: Wo lebt es sich gesünder?

03.05.2011

Doch wo lebt man hierzulande besonders lange und besonders gesund? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, wie Wissenschaftler der TU Berlin herausgefunden haben. Sie untersuchten Anzahl und Verteilung der so genannten vermeidbaren Todesfälle in 439 Kreisen Deutschlands. „Wir haben die Todesursachenstatistik der Forschungsdatenzentren der Bundesländer aus den Jahren 2000 bis 2004 ausgewertet“, berichtet Dr. Leonie Sundmacher, die Leiterin der Studie vom Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der TU Berlin.

Als „vermeidbare“ Todesfälle werden solche bezeichnet, die durch geeignete Prävention und/oder Therapie hätten verhindert werden können. „Uns beschäftigt vor allem die Frage, welchen Einfluss das Gesundheitswesen auf die Anzahl der Sterbefälle hat“, sagt die Forscherin. In weiteren Untersuchungen will sie künftig Aussagen darüber treffen können, ob etwa die Anzahl der Hausärzte in einer Region einen Einfluss auf die Sterblichkeit infolge von kardiovaskulären Krankheiten hat.

Der Studie zufolge gibt es einen deutlichen Unterschied bei der Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen zu Ungunsten der neuen Bundesländer, die – so vermutet die Wissenschaftlerin – auf „unterschiedliche Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zu DDR-Zeiten und eine aktuell schlechte sozioökonomische Lage“ zurückzuführen seien. Bei den meisten Krebserkrankungen zeichne sich hingegen eher ein Nord-Süd-Gefälle ab – im Süden wird seltener als im Norden wegen einer Krebserkrankung gestorben. Die meisten tödlichen Verkehrsunfälle von männlichen Fahrern gibt es, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung, in einigen Kreisen Mecklenburg-Vorpommerns mit seinen idyllischen Alleen.
Andrea Puppe

Weitere Informationen:
www.tu-berlin.de

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