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Stiftung Warentest: Jodtabletten - nicht in Eigenregie einnehmen

21.03.2011

Nein, sagt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Denn die Einnahme birgt ihrerseits Gesundheitsrisiken. Daher soll sie nur auf behördliche Anordnung erfolgen.

Hochdosiertes Kaliumjodid kann die Schilddrüse vor Schäden durch radioaktives Jod schützen, das bei Atomunfällen entweicht. Dazu reicht eine einmalige Gabe, deren Dosis sich nach dem Alter richtet. Das hilft aber nicht gegen andere Strahlenschäden.

Das Bundesumweltministerium warnt davor, diese Tabletten auf eigene Faust prophylaktisch einzunehmen. "Erstens wirken die Mittel nur wenige Stunden vor bis wenige Stunden nach einer radioaktiven Belastung vorbeugend, und zweitens können sie schwere Schilddrüsenerkrankungen verursachen", heißt es seitens der Arzneimittelbewertungen der Stiftung Warentest. Besonders gefährdet sind demnach Menschen über 45 Jahre mit Jodallergien oder Schilddrüsenüberfunktion.

Die Einnahme von Jodtabletten soll nur auf behördliche Anordnung erfolgen. Bis jetzt gibt es keinen Grund zu handeln, so das Umweltministerium, denn aufgrund der großen Entfernung sei eine Gefahr für Deutschland praktisch ausgeschlossen. Für den Fall der Fälle halten deutsche Behörden das Mittel vorrätig.

Weitere Informationen:
www.test.de/japan

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