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VDOE: Warnung vor IgG-Antikörpertests auf Nahrungsmittel

05.10.2009

Menschen glauben an einer Nahrungsmittelallergie zu leiden, wenn sie nach dem Essen Magen-Darmbeschwerden, Kopfschmerzen oder Hautausschläge haben. Das nutzen Anbieter so genannter "IgG-Antikörper-Tests". Betroffene zahlen die Tests meist selbst, ohne zu wissen, dass die Ergebnisse keinerlei Aussagekraft haben.

IgG-Antikörper machen nicht krank
Allergieexperten in ganz Europa warnen vor den "IgG-Antikörper-Tests". Nach Meinung der Fachleute sind Untersuchungen aus solchen Labors nicht geeignet, um eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit aufzuspüren. "Die Tests sind irreführend, denn nachgewiesene IgG-Antikörper gegen Nahrungsmittel machen nicht krank. Sie sind vielmehr eine natürliche Reaktion des menschlichen Immunsystems nach wiederholtem Kontakt mit Nahrungsmittelbestandteilen.", so Christiane Schäfer, Diplom-Oecotrophologin und Mitglied im Expertenpool des Verbandes der Oecotrophologen e.V. (VDOE).

Den Speiseplan nicht unnötig einschränken
"Keinesfalls sollte der Nachweis von IgG-Antikörpern auf Nahrungsmittel als Grundlage einer allergologischen Ernährungstherapie benutzt werden", meint die Expertin. "Patienten, die sich von den Testergebnissen irreführen lassen, schränken ihren Speiseplan oft unnötigerweise stark ein. Das beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich. Im Extremfall kann es sogar zu Mangelerscheinungen oder auch zu Unterernährung kommen".

Betroffene gehören in fachkundige Hände
"Patienten mit unklaren Beschwerden auf Nahrungsmittel gehören in die Hände eines Facharztes (Allergologen) und einer allergologisch ausgerichteten ernährungswissenschaftlichen Fachkraft", erklärt Christiane Schäfer, die mit einer Allergologischen Schwerpunktpraxis in Hamburg kooperiert. Die Ernährungsexpertin betont, dass in den letzten Jahren durch die großen Fortschritte in der Allergologie und Gastroenterologie viele neue Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie erarbeitet wurden. So sei es erheblich einfacher geworden, Patienten zu helfen.
Quelle: Verband der Oecotrophologen e.V. (VDOE)

Weitere Informationen:
www.vdoe.de

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