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Uni Augsburg: 3 Mio. Euro Fördermittel für Forschungsprojekt ForGenderCare

12.02.2015

Die theoretische wie empirische Untersuchung des Zusammenhangs von Gender/Geschlecht und Care/Fürsorge ist Auftrag des jüngst vom bayerischen Wissenschaftsminister genehmigten und mit über 3 Mio. Euro geförderten interdisziplinären Forschungsverbunds ForGenderCare. Von der Ludwig Maximilians Universität (LMU) München aus koordiniert, arbeiten in diesem Verbund Arbeitsgruppen an acht bayerischen Universitäten bzw. Hochschulen und mehreren außeruniversitären Forschungseinrichtungen in zwölf Teilprojekten. Drei dieser Teilprojekte werden von Wissenschaftlerinnen der Universität Augsburg geleitet, zwei von der Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Kinnebrock, ein weiteres von der Informatikerin Prof. Dr. Elisabeth André.

Teilprojekt 1: Genderaspekte in der Robotik zur Altenpflege: Der Einfluss von menschlichen Faktoren auf Aufgabenbereiche, Perzeption des Miteinanders und Mensch-Maschine-Interaktion

Teilprojekt 2: Die Sorge um die Fürsorge: bis zum Ende über sich verfügen … Geschlechterspezifische Vorstellungen von Autonomie, Verantwortung und Vulnerabilität

Teilprojekt 5: Mütter für den Staat: Weiblich konnotierte Sozialarbeit als historisches Legitimationsmuster auf dem Weg zur Gleichberechtigung? (1890-1919 / 1945-1960)

Aus dem Bayerischen Wissenschaftsministerium heißt es dazu: Der Forschungsverbund „ForGenderCare“ will den Zusammenhang von Gender/Geschlecht und Care/Fürsorge theoretisch wie empirisch vor einem interdisziplinären Horizont untersuchen. Das Thema Care/Fürsorge wird vor dem Hintergrund intensiver gesellschaftlicher Dynamiken wie dem demografischen Wandel oder Globalisierungsprozessen zunehmend zu einer zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderung. Insbesondere im Kontext sich wandelnder Geschlechterverhältnisse rückt dabei die Frage, wer und in welcher Weise für wen Fürsorge leistet, zunehmend in den Mittelpunkt der sozialwissenschaftlichen Forschung.

Der bayerische Forschungsverbund „ForGenderCare“ wird an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der LMU am Lehrstuhl für Soziologie/Gender Studies von Prof. Dr. Paula-Irene Villa eingerichtet werden. Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle dankte allen, die an der Erstellung des exzellent begutachteten Forschungsantrags beteiligt waren.


Weitere Informationen:
www.informatik.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/hcm
www.imwk.uni-augsburg.de/de/kwoek
www.km.bayern.de

Titelbild (v.l.): Wie vor allem im Bereich der Pflege bei der Mensch-Roboter-Interaktion Faktoren wie Geschlecht, Kultur oder Persönlichkeit wirksam werden, untersucht Prof. Dr. Elisabeth André in ihrem ForGenderCare-Teilprojekt. Foto: privat
Prof. Dr. Susanne Kinnebrock leitet die ForGenderCare-Teilprojekte "Die Sorge um die Fürsorge" und "Mütter für den Staat". Foto: Klaus Satzinger-Viel