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Elisabeth Lang: Internationales-Liszt-Festival - eine Hommage an den großen Musiker

31.08.2008

brikada-Mitarbeiterin Doris Losch interviewte Projektleiterin Elisabeth Lang, die sich anschickt, das Erste Internationale-Liszt-Festival an den Start zu bringen.

Was hat Sie dazu inspiriert, ein Liszt-Festival ins Leben zu rufen?
In Bellagio hängt eine große Tafel in der "Salita Serbelloni", wo Liszt einst gewohnt hat. Das hat mich dazu inspiriert, mich vor Jahren auf die Spuren des Komponisten zu machen. Ich bin kreuz und quer in Europa auf seinen Spuren gewandelt. Habe dabei Autoren aufgesucht, die Bücher über Liszt und seinen Aufenthalt in Bellagio geschrieben haben. Natürlich habe ich auch in Weimar mit Nike Wagner, der Ur-Urenkelin von Liszt, gesprochen. Sie sah eine große Chance in diesem Projekt. Nach vielen Umwegen und auch Irrwegen führte mich mein Weg zu Dr. Leslie Howard, ein wahres Genie, und seiner Lehrerin Noretta Conci, die auch Alfred Brendel und Paolo Marcocchi ausgebildet hat.

Wie ist das Echo in der Fachwelt auf das Festival?
Sehr positiv. Es wird als ein großartiges Werk eingestuft bzw. wie die Italiener sagen als "un grosso lavoro, e fantastico." Es interessiert sich bereits der renommierte italienische Musik- und Kultursender RAI 3 für eine Life-Sendung.

Wir dürfen uns auf etwas wirklich Grossartiges freuen. Dazu Autorin Dott.ssa Piera Gatta beim Konzert von Leslie Howard in London in der Wigmore Hall: "Einfach unfassbar, dass Leslie Howard nach Bellagio kommt. Er wird ganz Norditalien aufwecken, so etwas haben wir noch nie gehört! Einfach grandios!"

War es schwierig Sponsoren zu interessieren?
Ja, sehr. Ich bin immer noch am Suchen ...

Warum haben Sie das Grand Hotel Villa Serbelloni als Veranstaltungsort für die Konzerte ausgewählt?
Dort steht noch der Original Pleyel-Flügel, auf dem Liszt einst gespielt hat. Der Sala Reale im Grand Hotel Villa Serbelloni ist prädestiniert für ein derartiges Konzert. Nirgendwo in Bellagio kann man in Räumlichkeiten aus Zeiten einer großen Vergangenheit derart stilvoll einem Konzert lauschen.

Was fasziniert Sie persönlich an der Musik von Franz Liszt?
Liszts Musik spannt einen großen Bogen in die Moderne. Sie bildet Grundlagen für Jazz und es gibt sehr viel unbekannte Werke, die der heutigen Musik noch voraus sind. Leider werden nur die bekannten Stücke von Liszt wie die Ungarische Rhapsodie gespielt. Es wird vergessen, dass Liszt auch bedeutende Orgelwerke geschrieben und Kirchenmusik komponiert hat.

Ich freue mich ganz besonders darauf, dass Dr. Howard erstmalig seit Liszts Lebzeiten das Gesamtwerk für Klavier und Violine an einem einzigen Abend zusammen mit Benjamin Nabarro zu Gehör bringen wird. Das ist ein Meisterwerk! Derzeit ist Dr. Howard in China und seine Meisterklassen sind weltberühmt. Wir werden im nächsten Jahr auch Master Classes in das Programm aufnehmen. Schon jetzt bekommen wir Anfragen aus China und aus der ganzen Welt dafür.

Wird es weitere Festivals geben?
In der so genannten Anteprima 2008 stellen wir bereits das Gesamtprogramm für das Internationale Liszt Festival 2009 vor. Musikfreunde können sich schon jetzt darauf freuen!
Doris Losch

Weitere Informationen:
www.bellagio-liszt-festival.eu
global.links@t-online.de

Bildtext: Projektentwicklerin Elisabeth Lang.

(Der Link wurde am 31.08.2008 getestet.)